Die Domstadt Naumburg im Zentrum der mitteldeutschen Burgen- und Weinregion „Saale-Unstrut“ ist in ihrer fast 1.000-jährigen Geschichte auf vielfältige Weise mit Luther und der Geschichte der Reformation verknüpft.
Zwischenstopp beim Triumphzug
Luther hält erstmals 1521 auf seinem Triumphzug zum Wormser Reichstag in Naumburg. Gut zwanzig Jahre später weiht er am 20. Januar 1542 Nikolaus von Amsdorf im Dom zum ersten evangelischen Bischof. Damit setzt Luther nicht nur einen Meilenstein in Naumburgs Kirchengeschichte, sondern auch für den erstarkenden Protestantismus. Die Ordination von Amsdorfs endet in letzter Konsequenz im Schmalkaldischen Krieg.
Naumburger Reformator Nikolaus Medler
Prägendste reformatorische Persönlichkeit Naumburgs ist jedoch Nikolaus Medler. 1536 tritt er die Stelle des Superintendenten in der Stadtkirche Sankt Wenzel an und erhält die Aufsicht über 32 Kirchen. Ein Jahr später verfasst er eine Kirchen- und Schulordnung, die auf der Wittenberger Ordnung beruht und von Luther ausdrücklich gebilligt wird. Diese Ordnung wird zur Grundlage für Medlers reformatorische Arbeit in Naumburg.