Der Reformationstag in den Medien

Die öffentlich-rechtlichen Sender reisen zum 500. Reformationsjubiläum in die Zeit Martin Luthers. Während sich das ZDF erst ab dem Abend vor dem Reformationstag mit dem Leben Luthers und der Reformation befasst, zeigen die Sender der ARD-Rundfunkanstalten schon vor dem 31. Oktober zahlreiche Spielfilme und Dokumentationen zum 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags. 

Katharina und die anderen geflohenen Nonnen kommen in Wittenberg an. Luther begrüßt Katharina. (Bild: MDR/EIKON Süd/Junghans)

Das ZDF lässt den Zuschauer am Reformationsfeiertag die historischen Ereignisse mit der Premiere des Dokudramas „Das Luther-Tribunal. Zehn Tage im April“ nahezu miterleben. Parallel zur ZDF-Doku ab 20:15 Uhr zeigt n.tv die US-amerikanische Dokumentation „Martin Luther – Revolutionär der Kirche“. Im BR steht zur Prime-Time Luthers Ehefrau im Mittelpunkt: Der Sender wiederholt den Film „Katharina Luther“, der im Februar im Ersten Premiere feierte.

Kindergerechte Aufbereitung schon früh am morgen

Für die Kinder startet das Fernsehprogramm am Reformationstag früh morgens – das Erste widmet sich mit „Checkeins“ von 5.30 Uhr bis 9.20 Uhr der Reformation. Der Kinderfernsehsender Kika zeigt ab 15 Uhr den Kinofilm „Storm und der verbotene Brief“, in dem ein zwölfjähriger Junge selbst Briefe Luthers druckt und verteilt. In „Triff Martin Luther“ ist Geschichtsreporterin Amy unterwegs, die Kindernachrichten „logo!“ sind vor Ort in Wittenberg.

Das ZDF zeigt den Abschluss der Tournee des Pop-Oratoriums „Luther“. (Bild: epd-bild/Frank Winkels)

Ab 22 Uhr zeigt das ZDF das Pop-Oratorium „Luther – Das Projekt der 1000 Stimmen“, an dem 4000 Sänger aus ganz Deutschland mitwirken. Der WDR zeigt ab 21 Uhr die „Reformationsgala – Luther teuflisch gut“ live aus Bonn mit Eckart von Hirschhausen. Das Erste wiederholt um 23:45 Uhr den Spielfilm „Luther“ mit Joseph Fiennes. Feiertagsgottesdienste können die Zuschauer am 31. Oktober im Ersten und im BR live verfolgen. 

Mehrere Sender zeigen Festgottesdienste 

Ab 10 Uhr überträgt der BR den Festgottesdienst aus der Nürnberger Lorenzkirche, wo auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, predigen wird. Im SWR Rheinland-Pfalz und im SR ist der Festgottesdienst aus der Dreifaltigkeitskirche in Speyer ab 10 Uhr zu sehen. Hier wird auch rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer teilnehmen. Das Erste und der MDR übertragen am Nachmittag (15 Uhr) den Festgottesdienst zur Reformation aus der Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg. Den anschließenden Festakt mit einer Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt das ZDF ab 17 Uhr. Der Lutherische Weltbund wird den ganzen Tag Festgottesdienste an verschiedenen Orten weltweit per Livestream übertragen. Von 11 Uhr bis 23 Uhr werden auf YouTube und Facebook Streams unter anderem aus Dänemark, Tansania und Argentinien übertragen. 

Der BR zeigt ein Porträt von Margot Käßmann, Botschafterin des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum. (Bild: Andreas Schoelzel / ekd.de)

Für die Fernsehzuschauer, die nicht bis zum Reformationstag warten wollen, bietet das Programm auch vorab schon viel an: Das ZDF stimmt seine Zuschauer am 30. Oktober mit einem neuen Spielfilm auf den Feiertag ein. In dem historischen Zweiteiler „Zwischen Himmel und Hölle“ wird Luther als widersprüchlicher Held gezeigt. Maximilian Brückner spielt in dieser Produktion den Reformator. Im SWR überträgt der Doku-Thriller „Die Luther-Matrix“ die Ideen Luthers auf einen Whistleblower, der in der heutigen Zeit lebt. Der MDR überträgt ab 19:30 Uhr einen Konzertabend zu Ehren Luthers aus der Eisenacher Georgenkirche, der BR porträtiert die evangelische Theologin Margot Käßmann ab 22 Uhr.

Dokumentationen im TV und im Radio

Auf Luthers Spuren in Hessen führt die HR-Dokumentation „Als Luther die A5 überquerte“ am 29. Oktober. Arte zeigt um 22:55 Uhr die neue Dokumentation „Luthers Lieder“, die sich mit dem Reformator als Sänger befasst. Einen Tag zuvor reist 3sat in „Und wenn die Welt voll Teufel wär“ zu den Orten der Reformation. Im WDR sind am Reformationstag ab 9 Uhr mehrere Folgen der Reihe „Tatorte der Reformation“ zu sehen. Der SWR zeigt vor dem Festgottesdienst ab 6:30 Uhr mehrere Dokumentationen, darunter „Luther und die Frauen“ und „Das Weib soll schweigen“, ein Film über die Reformatorin Katharina Schütz Zell. 

Auch die Deutsche Welle zeigt am Reformationstag zahlreiche passende Dokumentationen, unter anderem aber auch den Festgottesdienst aus Wittenberg. Neben dem Fernsehen gibt es auch im Radio einige interessante Sendungen zum Reformationstag. So sendet der Deutschlandfunk am Reformationstag ab 10:05 Uhr den evangelischen Rundfunkgottesdienst „Hier. Steht. Ich“ aus der Evangelischen Pauluskirche in Berlin Zehlendorf. BR 2 betrachtet in den „Evangelischen Perspektiven“ um 8:30 Uhr Medienrevolutionen 1517 und 2017. Am Abend, ab 18:05 Uhr, widmet sich der Sender unter dem Titel „Ausgeluthert“ der Frage, was vom Jubiläumsjahr bleibt. MDR Kultur überträgt ab 15 Uhr den Festgottesdienst aus Wittenberg.