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Schätze einer Fürstenehe

Schloss Hartenfels in Torgau zeigt eine Sonderausstellung über die Hochzeit und das Leben des sächsischen Kurfürstenpaares

In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 ist auf Schloss Hartenfels in Torgau eine neue Ausstellung unter dem Titel „Schätze einer Fürstenehe“ zu sehen. Die Schau dreht sich um das Leben und die Ehe des Kurfürstenpaares Johann Georg I. von Sachsen und seine Frau Magdalena Sibylla, die 1607 in Torgau geheiratet hatten. 

Harmonische Ehe mit dynastischem Erfolg

Wegen der Pest in der Residenzstadt Dresden musste die Hochzeit nach Torgau verlagert werden. Allerdings war das repräsentative Schloss Hartenfels keinesfalls ein Verlegenheitsort, im Gegenteil. Hier wurden über Jahrhunderte in edelster Manier große Fürstenhochzeiten mit Fest, Turnier und Jagd begangen. 

In sechs Räumen werden insgesamt 72 Objekte präsentiert, darunter ein weißlich-silbernes Bräutigamsgewand mit Goldborte, Prunkwaffen, Medaillen und Bildnisse des Fürstenpaares. Ein besonders prächtiges und seltenes Exponat ist ein anmutiges Damenkleid aus goldgelber und lachsroter Seide mit Stickerei in Gold und Silber. Der Kuratorin Jutta Charlotte von Bloh zufolge ist es das einzige erhaltene fürstliche Damenkleid aus jener Zeit in Sachsen, da die Kleidung der Frauen üblicherweise nicht aufbewahrt wurde.

Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656) wurde 1611 Kurfürst und war mit seiner zweiten Frau Magdalena Sibylla fast 50 Jahre lang verheiratet. „Eine harmonische Ehe mit dynastischem Erfolg und einer klaren Rollenverteilung“, erläuterte von Bloh am Freitag (29.4.2016) in Torgau. Magdalena Sibylla (1568-1659) sei Ehefrau, Muse und Mutter von sieben Kindern gewesen, dennoch sei ihr eine bemerkenswerte Eigenständigkeit zugestanden worden.

Schloß Hartenfels
Innenhof Schloss Hartenfels (Bild: Landratsamt Nordsachsen, Fotograf Wolfang Sens)

Zur Sprache kommt in der Schau auch die Rolle Johann Georgs I. im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. Während des Konflikts, der maßgeblich auch zwischen Katholiken und Protestanten ausgetragen wurde, schwankte der sächsische Kurfürst viele Jahre zwischen der Verteidigung des lutherischen Glaubens und der Anerkennung des katholischen Kaisertums der Habsburger. Bekannt war Johann Georg I. von Sachsen auch für seinen ausschweifenden Lebensstil und die Liebe zur Jagd, von der er nicht einmal zu Kriegszeiten lassen konnte.

Die Ausstellung wurde von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) realisiert und ist eine Kooperation mit dem Landkreis Nordsachsen und der Großen Kreisstadt Torgau. Die Schau ist vom 30. April 2016 bis zum 31. Oktober 2016 für Besucher geöffnet.


„Schätze einer Fürstenehe“: Torgau, Schloss Hartenfels, Ausstellungsräume im Erdgeschoss; Öffnungszeiten: 30. April bis Oktober 2016, 10-18 Uhr, montags geschlossen (an Feiertagen geöffnet); Eintritt:  5,00 €, ermäßigt 4,00 €, Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren frei, Gruppe ab 10 Personen 4,50 € p.P.

Schlossführungen mit Besichtigung der Ausstellung: 21. Mai,  18. Juni, 16. Juli, 20. August, 17. September, 15. Oktober 14 – 15:30 Uhr; Kuratorinnenführungen: 22. Mai, 5. Juni, 3. Juli jeweils 13 Uhr

 

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/skd/Stadt Torgau Datum:03-05-16
Schlagworte:
Torgau, Schätze einer Fürstenehe,

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