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Sachsen eröffnet Lutherweg: 250 Kilometer Reformationsgeschichte

Ausbau bis 2015 auf 500 Kilometer Rundweg

Burg Gnandstein
(Foto: fotolia/Alexandra Gnatush)

Wanderer können in Sachsen künftig auf dem Lutherweg den Wirkungsstätten der Reformation nachspüren. Am Fuße der Burg Gnandstein (Landkreis Meißen) eröffneten Lutherweg-Schirmherr und Landtagspräsident Matthias Rößler, Umweltminister Frank Kupfer (beide CDU) und Landesbischof Jochen Bohl bei strahlendem Sonnenschein die erste Teilstrecke. Die 250 Kilometer lange Westroute führt von Torgau über Leipzig nach Zwickau. Das zweite Teilstück, die Ostroute über Wurzen, Grimma, Leisnig und Rochlitz, soll 2015 eingeweiht werden. Der komplette Lutherweg in Sachsen wird über 550 Kilometer als ein Rundweg verlaufen.

Markenzeichen Lutherweg: grünes „L“ auf weißem Grund

Markiert ist der Weg wie in Thüringen und Sachsen-Anhalt mit einem grünen "L" auf weißem Grund. Der mitteldeutsche Lutherweg hat eine Gesamtlänge von rund 2.000 Kilometern, davon allein fast 1.000 Kilometer in Thüringen. Angebunden ist der Lutherweg auch an Sachsen-Anhalt, wo die Reformation begann.

Von Wittenberg aus verbreitete Luther seine Lehren, an die dortige Schlosskirche soll er 1517 seine Thesen geschlagen haben. Auf die 500-Jahrfeier 2017 bereiten sich Staat und Kirchen schon seit Jahren vor – ein Projekt ist dabei der Lutherweg. Er ist dabei nicht auf die reformatorischen Kernlande beschränkt - Abschnitte gibt es auch in Bayern, Brandenburg und bald in Hessen. Jüngst wurde in Thüringen eine Strecke von Berka an der Werra bis zur Wartburg eröffnet, ein Teilstück des geplanten Lutherwegs nach Worms.

„Geistliche Impulse“ am Wegesrand

In Sachsen geben mehr als 40 Tafeln am Wegesrand Informationen zur jeweiligen Ortschaft und ihrer Reformationsgeschichte. Enthalten ist stets auch ein „geistlicher Impuls“, beispielsweise ein Ausspruch von Martin Luther oder ein Bibelwort. Neue Wege mussten für die spirituelle Wanderung allerdings nicht in die Landschaft geschlagen werden: Der Lutherweg orientiert sich an vorhandenen Pfaden. Die Macher des Projekts setzen auf Nachhaltigkeit.

Denn der Lutherweg ist vor allem auch ein Projekt zur Stärkung der ländlichen Regionen, er wurde maßgeblich aus EU-Mitteln finanziert. Der Tourismusverband sächsisches Burgen- und Heideland erhofft sich Impulse für abgelegene Orte, die sonst nur von wenigen Touristen besucht werden. Der Weg verbindet die kleineren und größeren Höhepunkte von Luthers Wirken im heutigen Freistaat: Auf Schloss Hartenfels in Torgau befindet sich etwa der erste evangelische Kirchenneubau. In Leipzig stellte sich Luther 1519 einem wichtigen theologischen Streitgespräch. Und in Zwickau predigte er 1522 gegen die Schwärmer und rief die Zuhörer zur Besonnenheit auf.

 

 

Informationen

Quelle:Mit Material von epd/Louise Poschmann Datum:05-06-14
Schlagworte:
Pilgern, Lutherweg, Sachsen, Jochen Bohl, Matthias Rößler, Frank Kupfer

Lutherweg in Sachsen

Der Lutherweg in Sachsen lädt ein, Wirkungsstätten Martin Luthers und anderer Reformatoren zu besuchen und macht den Werdegang und die Auswirkungen der Reformation in Sachsen erlebbar.

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