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Papstbesuch als Impuls für die Ökumene

Vatikan und Lutherischer Weltbund (LWB) erhoffen sich vom Reformationsgedenken mit Papst Franziskus am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund einen Schub für die Ökumene. 

Dom zu Lund
Ein Teil der Feierlichkeiten wird im im Dom zu Lund stattfinden (Bild: © epd-bild / Duane Jusaitis/LWB)

Das Gedenken anlässlich des 500. Reformationsjubiläums 2017 wird nach Angaben des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und der LWB aus zwei Teilen bestehen: einer liturgischen Feier im Dom zu Lund und einer anschließenden öffentlichen Veranstaltung in der bis zu Zehntausend Menschen Platz bietenden Malmö Arena.

Möglichkeit eines ökumenischen Reformationsgedenkens

„Wir schreiben Geschichte, wenn Papst Franziskus und die Leitungspersonen des LWB Lund und Malmö besuchen, um uns zu ermutigen den Weg zur Einheit der Christen weiterzugehen“, erklärte der Bischof des katholischen Bistums in Stockholm, Anders Arborelius. Der gemeinsame Gottesdienst im Dom zu Lund und die Veranstaltung in Malmö werden von Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Munib A. Younan und LWB-Generalsekretär Pfarrer Martin Junge zusammen mit Spitzenvertretern aus der Schwedischen Kirche und des katholischen Bistums in Stockholm geleitet. 

Der „Ökumene-Minister“ des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, erklärte, durch die Konzentration auf die Frage nach Gott und auf Jesus Christus „haben sowohl Lutheraner als auch Katholiken die Möglichkeit eines ökumenischen Reformationsgedenkens – und das nicht nur auf pragmatische Weise, sondern aus einem tiefen Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus heraus.“

Die gemeinsame Ökumene-Feier des mehr als 72 Millionen Christen in 98 Ländern repräsentierenden Lutherischen Weltbundes und der römisch-katholischen Kirche soll die Bedeutung des bereits fünfzig Jahre andauernden ökumenischen Dialogs zwischen Katholiken und Lutheranern hervorheben. Das katholisch-lutherische Reformationsgedenken stellt die Themen Dank, Schuldbekenntnis und die  Verpflichtung zum gemeinsamen Zeugnis in den Mittelpunkt. „Ziel ist es, den Gaben der Reformation Ausdruck zu verleihen und für die Spaltung um Vergebung zu bitten, die von Christen beider Traditionen aufrecht erhalten wird“, legte der LWB dar.

Antje Jackelen
Antje Jackelen, Erzbischoefin der Schwedischen Kirche (Bild: Lukas Barth / epd-bild)

Auf dem Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft

„Wir freuen uns auf dieses Ereignis, zu dem sich bis zu Zehntausend Menschen versammeln werden“, erklärte die Erzbischöfin der lutherischen Kirche von Schweden, die aus Deutschland stammende Antje Jackelén. „Der Gedanke, auf dem die Veranstaltung in der Malmö Arena fußt, ist es, die Entwicklungen auf unserem Weg vom Konflikt zur Gemeinschaft weiter auszuführen und dabei voller Hoffnung den Blick auf die Zukunft und den gemeinsamen Dienst in der Welt zu richten.“ LWB-Präsident Younan und Generalsekretär Junge fügten hinzu, „wenn Gemeinschaften ihren Weg heraus aus Konflikten finden, setzt das Kräfte frei. In Christus sind wir gerufen gemeinsam in der Welt zu dienen.“ Der Lutherische Weltbund mit Sitz in Genf war 1947 im schwedischen Lund gegründet worden.

Im Dom zu Lund werde ein gemeinsamer Gottesdienst auf der Grundlage des lutherisch-katholischen liturgischen Leitfadens „Ökumenischer Gottesdienst“ stattfinden, erklärten LWB und Vatikan. Dieser gründe auf dem Bericht „Vom Konflikt zu Gemeinschaft“. Die Malmö Arena ist die Bühne für ein Veranstaltungsprogramm, das die Verpflichtung von Katholiken und Lutheranern zum gemeinsamen Zeugnis und zum Dienst in der Welt in den Fokus rücken soll. Dabei sollen auch Schwerpunkte der Arbeit des LWB-Weltdienstes und von Caritas Internationalis vorgestellt werden, dazu gehören die Hilfe für Flüchtlinge, Friedensdienste und der Einsatz für Klimagerechtigkeit.

Informationen

Quelle:epd/LWB Datum:02-06-16

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