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Abrafaxe landen im Zeitalter der Reformation

Die berühmten Comic-Helden tauchen in die Lebenswelt Mitteldeutschlands um das Jahr 1517 ein – und treffen dort auf bekannte Gesichter der Reformation

Klaus Schleiter und Astrid Mühlmann
Klaus Schleiter und Astrid Mühlmann präsentieren die neue Ausgabe der Abrafaxe (Bild: KNO)

Seit 40 Jahren reisen Califax, Brabax und Abrax, bekannt als die Abrafaxe, durch Zeit und Raum und bestehen dabei die unterschiedlichsten Abenteuer. Beliebt sind die drei Figuren mit den Knubbelnasen für ihre verschiedenen Episoden, welche sie in der Menschheitsgeschichte erleben. Etwa im alten Ägypten, in der Zeit der Meiji-Dynastie in Japan, oder – wie zuletzt – im alten Rom. Mit der im März neu beginnenden Serie wollen die Zeichner des MOSAIK-Verlages das Zeitalter der Reformation neu aufleben lassen. Kurz vor dem 500. Jahrestag des Thesenanschlages schicken sie ihre Comic-Helden deshalb in die Epoche des ausgehenden Mittelalters.

Von Wimmelburg nach Wittenberg

„Wenn man an die Übergangszeit des Mittelalters zur Moderne denkt, kommt man an Martin Luther nicht vorbei“, erklärte Klaus Schleiter, der Herausgeber der MOSAIK-Hefte, bei der Vorstellung des neuesten Abenteuers, am Donnerstag (18.2.16) in Berlin. In den folgenden Episoden werden die Abrafaxe deshalb unter anderem dem Reformator in Wittenberg begegnen. Auch weitere Orte der Reformation werden in den nächsten Ausgaben eine Rolle spielen, versprach Schleiter. Wie viele Hefte insgesamt geplant sind, stehe aber noch nicht fest.

Jörg Reuter
Jörg Reuter zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit mit der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017" (Bild: KNO)

Die erste Ausgabe trägt den Titel „Der den Teufel an die Wand malt“ und wird ab Dienstag (23.2.) im Handel erhältlich sein. Darin erkunden die Abrafaxe das Mitteldeutschland des frühen 16. Jahrhunderts. „Das ist dieses Mal eine Geschichte, die praktisch vor der eigenen Haustür stattfindet“, erklärte Jens Schubert, der Autor des Verlages. So landen die drei Comic-Helden per Zeitsprung auch im beschaulichen Wimmelburg, einem kleinen Ort bei Eisleben. Dort müssen sie sich erst einmal mit der neuen Umgebung vertraut machen – und werden prompt in das nächste Abenteuer hineingezogen. 

Was hinter dem Thesenanschlag steckt

Da man bei MOSAIK auch immer um historische Korrektheit bemüht ist, holte man sich für die Serie zur Reformation Unterstützung bei den Experten der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther2017“. „Reformation und Abrafaxe gehen gut zusammen“, stellte die Geschäftsführerin Astrid Mühlmann fest. Sie zeigte sich erfreut, dass sie einen fachkundigen Beitrag zur nächsten Episode der berühmten Abrafaxe leisten kann. „Wir haben den Künstlern zum Beispiel erklärt, wann sich Luther mit H und wann ohne H geschrieben hat", erklärte sie in Berlin. Auch dass das erste Tanzlokal in Wittenberg „Zum schwarzen Bären“ hieß, haben die Comic-Zeichner von den Experten erfahren.

Luther Wandteufel
„Der den Teufel an die Wand malt" ist der Titel der ersten Ausgabe. Das Bild kündigt den neuen Band an, der ab 23. Februar im Handel erhältlich ist (Bild: MOSAIK)

Mühlmann hatte die Zeichner auch gleich in die Lutherstadt an die Elbe eingeladen, wo sie erste Eindrücke und Ideen sammeln konnten. So vermaß das Team von MOSAIK unter anderem die Wittenberger Schlosskirche oder ließ sich von den Porträts der Cranachfamilie inspirieren.

Selten habe er auf so umfangreiches Material zurückgreifen können, wie in diesem Fall, zeigte sich der künstlerische Leiter Jörg Reuter erfreut. „Die Bilderwelt von Lucas Cranach hat uns einen sehr anschaulichen Einblick in das Zeitalter der Reformation gegeben“, so Reuter. Der Künstler stellte eine Reihe von Charakteren vor, die in der Serie auftauchen werden: Ein zeichenwütiger Teenager, der keine weißen Wände sehen kann, ein lebensfrohes Mädchen, das ins Kloster abgeschoben wird, Mansfelder Bergleute, das Allround-Talent Lucas Cranach oder auch der Ablassprediger Johannes Tetzel

Dass die Abrafaxe in ihrer langen Geschichte gerne auch einmal Mythen aufklären, haben sie schon mit der Entdeckung des Heiligen Grals bewiesen. Und auch der berühmte Thesenanschlag Luthers in Wittenberg dürfte nicht ganz so abgelaufen sein, wie man es aus der Schule kennt. „Wir werden natürlich die Wahrheit erzählen“, verriet Schubert. „Nicht Luther hat die Thesen an die Tür geschlagen, sondern jemand anderes, jemand bekanntes.“ Um wen es sich dabei handelt, wollte der Autor aber nicht verraten. Wir dürfen also gespannt sein, was wirklich hinter dem Thesenanschlag an der Schlosskirche steckt.

Der Zeichenwettbewerb
Der Zeichenwettbewerb lädt dazu ein, die Abrafaxe in der Reformationszeit abzubilden. Hier ein Zeichner der Abrafaxe bei der Arbeit (Bild: KNO)

Zeichenwettbewerb „Das Dröhnen der Geschichte

Begleitet wird das Erscheinen des ersten Heftes von dem Zeichenwettbewerb „Das Dröhnen der Geschichte“. Auf den Facebook-Seiten von „Luther 2017“ und MOSAIK sind kreative Zeichnerinnen und Zeichner dazu aufgerufen, bis zum 6. März ihr eigenes Bild von den Abrafaxen in der Reformationszeit einzureichen. Den Gewinnern spendiert der MOSAIK-Verlag zwei Abonnements der kompletten Serie zur Reformation!

Informationen

Autor:Michael Achhammer Datum:18-02-16
Schlagworte:
Abrafaxe, Reformation, Abrafaxe und Reformation, Comic, Mosaik-Verlag, Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017", Astrid Mühlmann

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