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Vermutlich um 1473 wurde Lucas als Sohn des Malers Hans im fränkischen Kronach geboren. In Anlehnung an den Namen seiner Heimatstadt nannte er sich Lucas Cranach. Er folgte seinem Vater und erlernte den Beruf des Malers. Seine Gesellenjahre führten ihn unter anderem 1501 nach Wien. 

1505 erhielt Cranach die begehrte Anstellung als Hofmaler von Friedrich dem Weisen und diente auch dessen Nachfolgern bis zu seinem Tod 1553. Im Auftrag der sächsischen Kurfürsten schuf er Portraits der fürstlichen Familie, Holzschnitte von Jagden und Turniere, entwarf Hofgewänder und dekorierte die Räume der sächsischen Schlösser.

Vielseitiger Geschäftsmann und Bürgermeister von Wittenberg

Um 1511 verlegte er seine Malwerkstatt in ein Haus am Wittenberger Marktplatz und arbeitete seit dieser Zeit vermehrt auch für andere europäische Fürsten. Seine Altarbilder, Portraits und Holzschnitte erfreuten sich großer Beliebtheit. Besonders gut verkauften sich seine Aktgemälde, in welchen er Adam und Eva, Lucretia oder die Venus darstellte.

Als guter Geschäftsmann suchte Cranach früh nach anderen Einnahmequellen. 1520 erhielt er das Apothekerprivileg in Wittenberg. Er betrieb zeitweise den städtischen Ratskeller, eine Druckerstube, betätigte sich als Verleger, Weinhändler und Vermieter. So gehörte er zu den reichsten und wichtigsten Bürgern Wittenbergs. Er wurde mehrfach zum Kämmerer und mehrfach zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

Maler der Reformation

Trotz der großen Anzahl weltlicher Bilder, ist Lucas Cranach heute in erster Linie als Maler der Reformation bekannt. Er portraitierte viele der Wittenberger Reformatoren, illustrierte deren Schriften und ließ 1522 in seiner Druckerei das sognannte Septembertestament drucken. Auch die 1534 gedruckte Gesamtdeutsche Bibel wurde mit Holzschnitten aus der Cranach-Werkstatt versehen. Der Maler trug damit wesentlich zum Erfolg der Reformation bei.

Enge Freundschaft mit Familie Luther

Um 1512 heiratete Cranach die Gothaer Bürgermeisterstochter Barbara Brengebier, mit der er fünf Kinder hatte. Die drei Töchter wurden gut verheiratet und der überlebende Sohn Lucas Cranach der Jüngere zum Nachfolger ausgebildet. Zu Martin Luther und dessen Familie verband Cranach eine enge Freundschaft. Er war Trauzeuge und Taufpate des ersten Sohnes Johannes Luther. Darüber hinaus war Cranach der einzige Künstler, der Luther zu dessen Lebzeiten porträtierte.

Als der sächsische Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige im Schmalkaldischen Krieg in Gefangenschaft geriet, folgte Cranach ihm nach Augsburg und später nach Weimar, wo er am 16. Oktober 1553 starb.