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Wo Luther predigte – Neueinweihung der Stadtkirche in Wittenberg

Pünktlich zu Beginn des neuen Kirchenjahres ist die „Mutterkirche der Reformation“ in Wittenberg wieder eingeweiht worden

(Foto: Peter Endig/dpa)

Ein besonderer Schwerpunkt in der Lutherdekade ist für die evangelische Kirche Mitteldeutschlands die Generalsanierung der Stadtkirche Sankt Marien in Wittenberg. Die Kirche gilt als "Mutterkirche der Reformation", weil hier einst Martin Luther predigte und die Tradition der evangelischen Gottesdienste begründete. Nach gut einjährigen Bauarbeiten weihte sie die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, am ersten Advent mit einem Festgottesdienst wieder ein. An der Feier nahmen viele Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft teil.

„Eine warme, helle Perle“

Der Gottesdienst bildete den Auftakt für eine Festwoche mit Konzerten, Sonderführungen und Vorträgen. Die Stadtkirche sei rund ein Jahr lang - vor allem im hellen Innenraum - saniert worden, erklärte der Pfarrer Johannes Block. "Es ist die umfangreichste Sanierung seit vielen Jahren, eine Jahrhundertsanierung schlechthin“, so Block. Aber der Aufwand habe sich gelohnt, denn „es ist ein wunderschöner Kirchenraum geworden, eine warme, helle Perle.“ Anlass der umfangreichen Bauarbeiten sei das Reformationsjubiläum. Ein Jahr lang haben deshalb Fachleute das Gotteshaus in Wittenberg verschönert. Unabhängig von den Bauarbeiten war in der Kirche bereits zuvor der berühmte Cranach-Altar restauriert worden. Doch bis zum 31. Oktober 2017 gibt es noch einiges zu tun. So müssten noch das Taufbecken und die beiden Türme saniert werden. Insgesamt kostet die Verschönerung 7,8 Millionen Euro.

Mutterkirche der Reformation

Die Stadtkirche Sankt Marien in Wittenberg gilt als die „Mutterkirche der Reformation“. In dem Gotteshaus predigten neben dem Reformator Martin Luther (1483-1546) auch Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchthon. Hier wurden nicht nur die evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache abgehalten, sondern auch das Abendmahl erstmals in beiderlei Gestalt ausgeteilt, also Brot und Wein wurden an die Gemeinde gegeben. Mit dem großen Reformationsaltar aus der Cranach Werkstatt und zahlreichen Epitaphen bewahrt die Stadtkirche herausragende Kunstwerke von historischer Bedeutung. Die Stadtkirche und die Schlosskirche gehören neben dem Lutherhaus und dem Melanchtonhaus zum UNESCO-Welterbe. An die Tür der Schlosskirche soll Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der römisch-katholischen Kirche geschlagen haben.


Weitere Informationen zur Generalsanierung, Spenden und Gottesdiensten finden Sie auf der website der Stadtkirche

Informationen

Quelle:dpa Datum:01-12-14
Schlagworte:
Wittenberg, Lutherdekade, Ilse Junkermann, Stadtkirche Wittenberg, Luther entdecken