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Welterbeantrag für weitere Lutherstätten gestellt

Stiftung Luthergedenkstätten reicht bei der UNESCO-Welterbekommission in Paris Erweiterungsantrag ein

Denkmal des Reformators Martin Luther
Denkmal des Reformators Martin Luther mit der von ihm ins Deutsche übersetzten Bibel in der Hand auf dem Marktplatz in Wittenberg (© epd-bild / Norbert Neetz)

Die Franchkeschen Stiftungen in Halle haben gerade erst ihre Bewerbung um den Titel zurückgezogen, da will die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt den UNESCO-Welterbestatus für Schauplätze der Reformation um weitere Standorte in mehreren Ländern erweitern. In Paris reichte sie nun einen Erweiterungsantrag ein – um zwölf Orte.

Reformation ist mehr als Luther

„In der Reformationsforschung wird immer stärker betont, dass die Reformation nicht allein Luthers Werk gewesen ist. Die zahlreichen politischen, sozialen und kulturellen Aspekte der Reformationsepoche erfahren größere Beachtung“, begründete Stefan Rhein, Direktor der Stiftung, am Freitag diesen Schritt. „Reformation, so kann man den Diskussionsstand zusammenfassen, ist mehr als Luther.“ 

Dieser erweiterte Blick auf die Reformation und die dazugehörigen Erinnerungsorte hat zu dem Entschluss geführt, bei der UNESCO einen Erweiterungsantrag des Welterbes „Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg“ zum Welterbe „Lutherstätten in Mitteldeutschland“ zu stellen. Mit dem Antrag sollen zusätzliche reformationshistorisch bedeutsame Stätten in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Bayern zum Weltkulturerbe werden.

Schloss Hartenfels in Torgau
Soll auch bald als Kulturerbe der Menschheit anerkannt werden: Schloss Hartenfels in Torgau
(Foto: TIC / Wolfgang Sens)

Entscheidung für 2017 erwartet

Der Antrag wurde laut Stiftung seit 2014 zusammen mit verschiedenen Partnern erarbeitet. Zu ihnen gehören die Denkmalämter der beteiligten Bundesländer sowie Vertreter der Lutherstätten dort. Der Erweiterungsantrag umfasst die Veste Coburg in Bayern, Schloss Hartenfels mit Schlosskirche im sächsischen Torgau und in Thüringen das Erfurter Augustinerkloster. In Sachsen-Anhalt sollen die Kirchen St. Petri-Pauli, St. Annen und St. Andreas in Eisleben sowie in Mansfeld das Museum Luthers Elternhaus und die Kirche St. Georg hinzukommen. Angestrebt wird die Erweiterung auch für Wittenberg, dem Ausgangsort der Reformation. Dort sollen das Schloss, das Augusteum, das Bugenhagenhaus und die Cranach-Häuser den Welterbestatus erhalten.

Eine Entscheidung der UNESCO über den Antrag ist laut Stiftung für 2017 vorgesehen. In dem Jahr wird auch das 500. Reformationsjubiläum begangen. Mit seinem Thesenanschlag 1517 in Wittenberg hatte Martin Luther (1483-1546) die Reformation ausgelöst. Seit Dezember 1996 sind bereits die vier Museen der Stiftung in Wittenberg und Eisleben sowie die Wittenberger Stadtkirche und die Schlosskirche UNESCO-Weltkulturerbe.

Informationen

Autor:Luther2017.de Quelle:epd/Stiftung Luthergedenkstätten Datum:29-01-16
Schlagworte:
UNESCO-Weltkulturerbe, Stiftung Luthergedenkstätten, Lutherstätten in Mitteldeutschland

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