Eine Freiluftausstellung an den Altstadtgrenzen Wittenbergs blickt seit Samstag auf 500 Jahre Reformation und ihre Folgen. Kurz vor dem großen Festwochenende ist die Bühne für die Feierlichkeiten bereitet.
Wenige Tage vor dem großen Festwochenende zum 500. Reformationsjubiläum ist am Samstag in Wittenberg die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ eröffnet worden. Rund 4000 Menschen feierten gemeinsam einen Gottesdienst auf dem Marktplatz der Lutherstadt. In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier öffnete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, anschließend symbolisch ein Tor der Weltausstellung. Spitzenvertreter von Kirche und Politik unterstrichen die weitreichenden Folgen der Kirchenerneuerungsbewegung bis heute.
Steinmeier: „Reformation ist kein abgeschlossener Prozess“
Bundespräsident Steinmeier betonte, mit der Weltausstellung kehre an den historischen Ort das zurück, was vor 500 Jahren in Wittenberg seinen Ausgang genommen hatte. Die Reformation habe die gesamte Geschichte, Kultur und Lebensweise über Jahrhunderte direkt oder indirekt beeinflusst und tue es bis heute, fuhr er fort. Die Reformation sei dabei kein abgeschlossener Prozess. Es zähle etwa zu den historischen Lehren der Reformation und ihrer Folgen, „dass nur die Akzeptanz des Andersgläubigen aus dem Krieg der Konfessionen herausführt und dass der Mensch die Intoleranz und die Gewalt, die im Namen der Religion verübt wird, überwinden kann“.