Auch in der Schweiz wird an das 500. Reformationsjubiläum erinnert: Hier haben Calvin und Zwingli den reformatorischen Geist beflügelt. Und an vielen Orten gibt es eine Menge zu entdecken.
Milch, etwas Salz, Muskatnuss, ein Lorbeerblatt, eine Gewürznelke, dazu Eigelb, Sahne, Brot und etwas Butter – eine gute Handvoll Zutaten, mehr braucht es nicht für die „Kapeller Milchsuppe“. Entscheidend ist zudem der Hinweis, gemeinsam aus der gleichen Schüssel zu essen. Nur die Brotwürfel bleiben auf der eigenen Seite.
Mit diesem Rezept ist man mittendrin auf der Spurensuche nach dem Schweizer Ulrich (Huldrych) Zwingli (1484–1531), der wie später Johannes (Jean) Calvin (1509–1564) den reformatorischen Gedanken Martin Luthers im 16. Jahrhundert bei den Eidgenossen verbreitete.
Zwingli wurde mit 22 Jahren zum Priester geweiht
Nach seiner Ausbildung erhielt Zwingli mit 22 Jahren die Priesterweihe. In Zürich wirkte er als Prediger am Großmünster, als Sozialreformer und Politiker und schob so die Zürcher Reformation an, die ab 1523 in der deutschsprachigen Schweiz ihren Durchbruch fand – mit Ausnahme der Innerschweizer Kantone.
Zwingli starb im Zweiten Kappeler Krieg am Albis, der aufgrund der Erfolge der protestantischen Bewegung entbrannt war. „500 Jahre Reformation“ sind daher auch in der Schweiz ein bedeutendes Thema und werden unterschiedlich aufbereitet. Das Rezept der Milchsuppe ist ein kleines Detail der Ausstellung über Zwinglis Weg zum Theologen und seine Wirkung auf die reformatorische Bewegung.