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Geschäftsstelle für Reformationsjubiläum in Wittenberg eröffnet

Der Verein für das Reformationsjubiläum ist von der Hauptstadt in die Lutherstadt gezogen

Fünf Hände schneiden beherzt zu – Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Geschäftsführer Ulrich Schneider, Reformationsjubiläumsbotschafterin Margot Käßmann, Landrat Jürgen Dannenberg und Geschäftsführer Hartwig Bodmann machen den Weg frei. (Bild: Cornelia Kirsch / r2017)

Der Organisationsverein für das Reformationsjubiläum 2017 hat am Mittwoch (3.2.) seine Geschäftsstelle in Wittenberg eröffnet. „Der Countdown ist jetzt eingeleitet“, sagte die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Jubiläum, Margot Käßmann. Das Vorbereitungsteam arbeitet im früheren Melanchthon-Gymnasium im Zentrum der  Lutherstadt und soll bis 2017 von bislang 50 auf 80 Mitarbeitende anwachsen. Zusätzlich sollen 300 Freiwillige die Arbeit unterstützen.

Oberbürgermeister Torsten Zugehör (Bild: Cornelia Kirsch / r2017)

Zur Zwischenmiete im Melanchthon-Gymnasium

Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) sagte, die Verantwortlichen der Stadt hätten sich anstecken lassen vom Mut der Jubiläumsplaner: „Die kriegen das hin.“ Er heiße die Mitarbeitenden auch als neue Bürger willkommen: „Die Reformation kehrt nach 500 Jahren ein klein wenig wieder in unsere Stadt zurück.“

Etwa 200 geladene Gäste werden mit einer Andacht von Margot Käßmann, fürs Reformationsjubiläum 2017 eingestimmt: Da wird deutlich, wie die ganze Stadt reformationsmäßig in Schwung gebracht wird: Die Leuten werden über Gott und die Welt und den Glauben diskutieren: „Wir müssen uns immer wieder neu reformieren“, ruft sie in den Raum. Margot Käßmann, ahnt Vorbehalte in der Stadt – und außerhalb. „Ist Gott zu erkennen in dem, was wir tun? Ist das gut angelegtes Geld?“, fragt sie selbst in der Eröffnungsandacht. Das Jubiläum müsse deutlich machen, was die Bibel, was der Glaube heute für die Menschen bedeutet, mahnt sie.

Landrat Jürgen Dannenberg erinnert noch einmal an die Diskussion um das Gebäude: „Es ist Schule und soll auch wieder Schule werden“, sagt er und erntet dafür von den Wittenbergerinnen und Wittenbergern Szenenapplaus dafür. Dass der Verein, dessen Vermieter er nun ist, als Zwischennutzer „sehr willkommen“ sei, betont er. Damit stehe das Haus nicht leer, bis die Zuschüsse da seien, um daraus wieder eine Schule zu machen. Er habe bei Spaziergängen beobachtet, dass das Haus auch wirklich genutzt werde: „Hier herrscht Betrieb, hier brennt Licht“, bestätigt er. Das Gymnasium gehöre zu den Wittenberger Bauten des Architekten Franz Schwechten, wie etwa auch das Landratsamt, in dem sein Büro ist, oder der frühere Bahnhof von Wittenberg.

Landrat Jürgen Dannenberg (Bild: Cornelia Kirsch / r2017)

Höhepunkte auf dem Weg zum Reformationsjubiläum

Der Verein Reformationsjubiläum 2017 wird getragen von der EKD und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Er organisiert die Planung und Durchführung der Großveranstaltungen zum 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr. Höhepunkt wird ein Gottesdienst am 28. Mai 2017 auf den Elbwiesen sein, der zugleich den Evangelischen Kirchentag in Berlin und sechs regionale „Kirchentage auf dem Weg“ in Mitteldeutschland abschließt.

Von Mai an soll vier Monate lang eine Weltausstellung der Reformation mit internationalen Gästen stattfinden. Parallel dazu wird ein Jugendcamp vorbereitet, zu dem eine Vielzahl von Konfirmandengruppen erwartet wird.

Das Jubiläumsjahr wird mit einem Festgottesdienst und einem Staatsakt bereits am 31. Oktober 2016 in Berlin eröffnet. Am selben Tag wird im schwedischen Lund Papst Franziskus zu einer Begegnung mit dem Lutherischen Weltbund erwartet. Von November an soll ein „Europäischer Stationenweg“ in Genf begonnen werden und über 19 Länder und 68 Städte im Mai 2017 in Wittenberg enden.

Der Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) vom 31. Oktober 1517 an die Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der Reformation und weltweite Geburtsstunde des Protestantismus.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Christof Vetter (Reformationsjubiläum 2017 e.V.)/epd Datum:04-02-16
Schlagworte:
Reformationsjubliäum 2017 e.V., Wittenberg, Margot Käßmann, Torsten Zugehör, Ulrich Schneider, Jürgen Dannenberg, Hartwig Bodmann, Europäischer Stationenweg, Kirchentage auf dem Weg