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VELKD-Bischofskonferenz in Meißen

Leitende Geistliche der lutherischen Kirchen diskutieren Luthers Judenschriften.

(Foto: X-Weinzar/wikipedia.org (CC-BY-SA-3.0))

Auf ihrer diesjährigen Klausur vom 14. bis 17. März in Meißen hat die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) das Thema „Die theologische und politische Relevanz von Luthers Schriften über die Juden“ behandelt.

Reformationsjubiläum als Ausgangspunkt

Ein Impuls für die Auseinandersetzung mit diesem Thema war das in zwei Jahren anstehende Reformationsjubiläum. Vor dem Hintergrund der laufenden Vorbereitungen sollten auch Seiten im Werk Martin Luthers beleuchtet werden, die nach den Worten der Berliner Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg eine „belastende Hypothek“ für die heutigen lutherischen Kirchen darstellen. Dies sollte unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse geschehen, um die historisch wie theologisch ebenso komplexen wie strittigen Fragen zur Entstehung und Wirkung der Schriften angemessen einordnen zu können.

Kein Randthema von Luthers Theologie

Die Diskussion wurde deshalb von Fachbeiträgen begleitet. Kirchenhistoriker und Theologen stellten den historischen Kontext und die damit verbundene Wirkungsgeschichte der unterschiedlichen Schriften bis in die Gegenwart dar und zeichneten die Orientierungslinien des lutherischen Weltbildes nach. Darüber hinaus wurde die Bedeutung von Luthers Theologie für seine Haltung gegenüber den Juden thematisiert. Die Debatte zeigte insgesamt, dass Luthers Antijudaismus kein „Randthema“ seiner Theologie darstellt und somit eine kritische Rezeption durch die lutherischen Kirchen angeraten ist.

(Bild: Wikipedia)

An der Klausur nahmen auch leitende Geistliche aus lutherischen Schwesterkirchen in Europa teil, unter anderem aus Dänemark, Finnland und Slowenien. Die Bischofskonferenz der VELKD tritt zweimal im Jahr zusammen. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, bei der Beschlussfassung zu Kirchengesetzen, Agenden und Ordnungen für den Gottesdienst sowie zu Verordnungen mit Gesetzeskraft mitzuwirken.


Ausführlichere Informationen zu diesem Thema entnehmen Sie bitte der OrientierungshilfeDie Reformation und die Juden“ des Wissenschaftlichen Beirates.

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:VELKD Datum:19-03-15
Schlagworte:
Reformationsgeschichte, VELKD, Judentum, Antisemitismus