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Themenjahr 2016 in Thüringen eröffnet

Mit einem gemeinsamen Festakt eröffneten der Freistaat Thüringen und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKMD) das letzte Themenjahr vor dem 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017

Bodo Ramelow
Ministerpräsident Bodo Ramelow eröffnete das Themenjahr in Thüringen (Archivbild vom 25.10.15, epd-bild)

„Die Reformation lässt sich nur europäisch denken.“ Mit diesen Worten eröffnete Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Freitag (22.1.16) in Weimar das letzte Themenjahr der Lutherdekade, „Reformation und die Eine Welt“. Ein Jahr vor dem 500-jährigen Reformationsjubiläum steht die weltweite Wirkung der Reformation im Mittelpunkt. Das nahmen Staat und Kirche zum Anlass, um an die Botschaften der Reformationszeit zu erinnern, die aktueller nicht sein könnten. 

Von der Reformation lernen 

„Die Reformation ist ein weltgeschichtliches Ereignis, das nicht allein Kirche und Theologie, sondern das gesamte private und öffentliche Leben in Deutschland bis in die Gegenwart prägt“, stellte der Ministerpräsident fest. Bei dem Festakt in der Thuringia International School Weimar regte er dazu an, die Erfahrungen der Reformation für die Gegenwart zu nutzen und Werte wie Toleranz und Pluralismus neu zu reflektieren. 

„Schon das Zeitalter der Reformation kannte Flüchtlinge, die Schutz vor religiöser Verfolgung suchten. Unsere christliche Verantwortung bestärkt uns darin, für Liebe statt Hass, für Versöhnung statt Krieg, für Solidarität statt Egoismus einzutreten.“ Ramelow wünsche dem Land, dass das Themenjahr einen Beitrag dazu leiste, Zivilcourage, Toleranz und Pluralismus zu stärken.

Thüringer Landesausstellung 

Das Reformationsjubiläum soll in Thüringen – einem Kernland der Reformation – mit allen Facetten vorgestellt werden. So sind während des Themenjahres zahlreiche Veranstaltungen geplant, die die reformatorischen Strömungen jenseits der Person Martin Luthers in den Blick nehmen. 

Ein besonderer Höhepunkt wird die Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – Eine Dynastie prägt Europa“ sein. Sie soll die Rolle der Ernestiner bei der Durchsetzung der Reformation in Europa zeigen. Der ernestinische Kurfürst von Sachsen, Friedrich III. (1463-1525), war ein wichtiger Förderer des Reformators Martin Luther. Er gewährte Luther unter anderem auf der Wartburg bei Eisenach Schutz vor der katholischen Kirche. Die Ausstellung wird ab dem 24. April in Weimar und Gotha, den ehemaligen Residenzen der Herrscherfamilie, zu sehen sein.

Stadtkirche in Weimar
Die Stadtkirche in Weimar am Herderplatz (Bild: epd-bild)

In einer Welt zusammenleben

Bereits am Mittag hatte die evangelische Landeskirche das Themenjahr mit einem Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche St. Peter und Paul eröffnet. Wie der Thüringische Ministerpräsident appelierte auch die Kirche an die Menschen, sich in politische Fragen der Zeit einzumischen. Wer „sich nur um die Seelen kümmert, der hat vom christlichen Glauben nichts verstanden – da können noch so viele Plakate mit der Aufschrift christliches Abendland hochgehalten werden", sagte Propst Siegfried Kasparick, der als Beauftragter der Landeskirche für Reformation und Ökumene die Predigt für die erkrankte Bischöfin Ilse Junkermann hielt.

Kasparick rief dazu auf, die Bedürftigen nicht gegeneinander auszuspielen und Krieg und Unterdrückung als Ursachen der Flucht zu bekämpfen. Die Menschen müssten und könnten in einer Welt zusammenleben.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Staatskanzlei Thüringen/MDR/epd/EKMD Datum:25-01-16
Schlagworte:
Weimar, Reformation, Reformation und die Eine Welt, Kirche, Reformation in Thüringen, Lutherdekade

Themenjahr 2016

Am Vorabend des Reformationsjubiläums werden die globalen Prägekräfte im Mittelpunkt stehen.

Schutzmacht Luthers und Förderer der Künste

Thüringen bereitet für 2016 eine Landesausstellung über das Fürstenhaus der Ernestiner vor. Die Kurfürsten und Herzöge aus der Dynastie der Wettiner haben über 400 Jahre lang die Geschichte Thüringens und Deutschlands maßgeblich mitgestaltet.