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Reformationsgeschichte in Holz geschrieben

Fassadendetail des Eulenspiegelhauses in Osterwieck (Foto: Stadt Osterwieck)

Symposium „Luthers Wort wird Stadt“ in Osterwieck

Lehren Martin Luthers haben die Bewohner der Stadt Osterwieck im 16. Jahrhundert nicht hinterm Berg gehalten. Zig Häuser tragen die protestantische Gesinnung ganz öffentlich zur Schau mit Inschriften und Bibelzitaten, die an den Balken der Fachwerkbauten eingekerbten und aufgemalt worden sind.

Diese besondere Geschichtsschreibung macht ein wissenschaftliches „Symposium zur Stadtkultur in der Frühen Neuzeit“ unter dem Motto „Luthers Wort wird Stadt“ zum Thema. Für die Veranstaltung am 5. November 2011 in Osterwieck hat der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt die Schirmherrschaft übernommen. Auf dem Programm stehen Vorträge über Inschriften in Innenräumen wie an Fassaden und ihre Bedeutung im zeitgeschichtlichen und regionalen Vergleich.

Früheste Protestantische Hausinschriften

Die Stadt Osterwieck hatte bei der Einführung der Reformation im katholischen Bistum Halberstadt eine Vorreiterrolle, bereits 1535 wurde hier ein lutherischer Prediger berufen. An drei Häusern (erbaut 1533-1537) finden sich die frühesten protestantischen Hausinschriften. Zum ersten Mal nach der Reformation wurde in Osterwieck ein altes Kirchenschiff abgerissen und an seiner Stelle ein neues protestantisches errichtet. So ist die Annahme der Reformation hier so gut nachvollziehbar wir kaum in einer anderen Stadt Sachsen-Anhalts.

Insbesondere die lateinischen und deutschen Inschriften auf den Stockschwellen und Brüstungsbohlen an insgesamt 41 Häusern lassen erkennen, was den Erbauern wichtig war. Mit großer Entschiedenheit haben sie sich schon früh zu Martin Luther und der Reformation bekannt. Wort für Wort lässt sich hier noch heute der Geist des Reformationsjahrhunderts nachlesen und -empfinden.


Anmeldungen zum Symposium:
Tourist- und Stadtinformation Osterwieck
Am Markt 10
38835 Osterwieck
Tel.: 039421-793 555
stadtinformation@stadt-osterwieck.de

Informationen

Quelle:Stadt Osterwieck Datum:07-07-11