Ein Wegweiser des Städteverbundes „Prediger und Bürger – Reformation im städtischen Alltag“ nimmt die Landschaft zwischen Elbe und Elster in den Blick: Die 191 Kilometer lange Kulturroute lädt zum Entdecken des Kernlandes der Reformation ein.
Reformation zwischen Elbe und Elster – Ein Wegweiser
Die Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon haben an vielen Orten ihre Spuren hinterlassen. An einigen sehr deutlich, an anderen weniger ersichtlich. Gerade die Landschaft zwischen Elbe und Elster gilt als Kernland der Wittenberger Reformation. Doch heute verteilt sich diese Region auf die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Während in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum die Lutherstadt Wittenberg und das sächsische Torgau wiederholt im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, geraten die brandenburgischen Orte in den Schatten dieser beiden Reformationszentren – wenngleich sie nicht minder bedeutende Schauplätze der Reformation waren. Der Städteverbund „Prediger und Bürger – Reformation im städtischen Alltag“ richtet seinen Blick deshalb auf jene Orte, die zwischen diesen Städten liegen. Um diese kulturgeschichtlich interessante Region zu erschließen, hat das Kooperationsprojekt eigens einen Wegweiser herausgegeben, mit dem sich die Kulturroute „Reformation zwischen Elbe und Elster“ entdecken lässt.
Von Torgau über Herzberg (Elster) in die Lutherstadt – auf zwei oder vier Rädern
Etwa 191 Kilometer lang ist die Strecke von Torgau in die Lutherstadt Wittenberg – zumindest über Umwege. Denn der Wegweiser schlägt vom vorgeschlagenen Startpunkt Torgau erst einmal eine andere Richtung ein und durchstreift dabei das „Lutherland“ links und rechts der Elbe. Dort gibt es zahlreiche Zeugnisse der Reformation zu entdecken und besichtigen, wie urige Altstädte, prächtige Schlösser und Kirchen oder einfach nur die herrliche Naturlandschaft.
Die Kulturroute, konzipiert als Rundweg, lässt sich auf verschiedene Art und Weise „begehen“, sei es zu Fuß, per Fahrrad oder – wer weniger Zeit hat – auch mit dem Auto. Die Route für Fahrradfahrer nutzt überwiegend vorhandene Radwege (Elbe-Radweg, Schwarze-Elster-Radweg) und ist so geführt, dass man in Torgau oder Wittenberg starten und auch wieder ankommen kann. Über den Lutherstein in Belgern und Mühlberg mit dem ehemaligen Zisterzienserkloster und dem Museum „Mühlberg 1547“ führt die Route zum Lutherdenkmal nach Bad Liebenwerda. Auf dem Weg in die Lutherstadt Wittenberg, entlang der schwarzen Elster und Elbe, grüßen am Wegesrand zahlreiche Kirchen und Schlösser, etwa in Uebigau, Herzberg oder Annaburg, die an Martin Luther und die Reformation erinnern.
Per Rad der Reformation auf der Spur
Wem die 191 km Strecke zu kurz ist, der hat die Möglichkeit Orte der Reformation quer durch Brandenburg mit dem Rad zu entdecken. Fünf Radtouren für Kulturliebhaber, Ausflügler und Radurlauber stellt der Städteverbund „Prediger und Bürger – Reformation im städtischen Alltag“ in seiner neuen Radkarte „Per Rad der Reformation auf der Spur“ vor. Die darin enthaltenen Touren bieten die Möglichkeit, das „Lutherland“ zwischen Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu erkunden. Die ausgeschilderten und teils länderübergreifenden Routen verbinden nicht nur historische Stätten miteinander, sondern führen auf landschaftlich reizvollen Wege, entlang der Elbe und Elster, durch den Fläming und die Niederlausitz bis nach Berlin.
Unterwegs warten Kirchen, Klöster, Schulen und Bürgerhäuser darauf, als Teil der Reformation und der brandenburgischen Stadtgeschichte näher erforscht zu werden. In den Städten des Städteverbundes „Prediger und Bürger – Reformation im städtischen Alltag“ laden die zumeist frei zugänglichen Stadtraum-Ausstellungen, in denen Zeugnisse und Geschichten aus der Zeit der Reformation gezeigt werden, zum Verweilen ein.
Autor:luther2017.de
Datum:25-04-16
Schlagworte:
Prediger und Bürger, Kulturroute Elbe und Elster, Reformation in Brandenburg, Reformation im städtischen Alltag
Mühlberg/Elbe
Innerhalb der Reformationsereignisse markiert die Schlacht bei Mühlberg einen Einschnitt. Hier brachte Kaiser Karl V. am 24. April 1547 den im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossenen protestantischen Reichsständen um Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen eine vernichtende Niederlage bei.
Im Zug mit ... Katrin Seitz
Interview mit der Referentin für Museen, Denkmalschutz und Denkmalpflege im brandenburgischen Kulturministerium.