Prominente Beteiligung hat der Deutsche Evangelische Kirchentag zum 500. Reformationsjubiläum versprochen. Nun präsentierte er eine echte Überraschung. Ex-US-Präsident Obama wird nach Berlin kommen – und vor Publikum mit Kanzlerin Merkel über Werte in der Politik reden.
Der Kirchentag Ende Mai in Berlin und Wittenberg wartet mit einem Überraschungsgast auf. Wie die Veranstalter am Dienstag in Berlin mitteilten, wird der frühere US-Präsident Barack Obama zum Christentreffen nach Deutschland kommen. Geplant ist ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor. Die Veranstaltung – geplant für den Vormittag des 25. Mai – dürfte zum Publikumsmagneten werden.
Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gaben zudem den Prediger für den großen Abschlussgottesdienst am 28. Mai in Wittenberg bekannt: Reden wird dort der Erzbischof der anglikanischen Kirche in Südafrika, Thabo Makgoba. Der Nachfolger Desmond Tutus gelte weit über die Grenzen Südafrikas als religiöse Führungsgestalt und moralische Autorität. „Aufgrund der Leidenschaft mit der Thabo Makgoba seinen christlichen Glauben in einem reichen und doch tief zerrissenen Land authentisch und sichtbar lebt, ist er nicht nur in Afrika für viele Menschen ein Vorbild geworden“, sagte Bedford-Strohm über den Erzbischof.
„Reformation hat auch eine politische Dimension“, sagte Aus der Au. Von den prominenten Rednern erwartet sie Worte, „die in diesem Jahr nicht schon tausendmal gesagt und gedruckt“ wurden. Zur Veranstaltung am Brandenburger Tor sagte Aus der Au, mit Merkel und Obama kämen zwei Menschen miteinander ins Gespräch, „die beide zu ihrem protestantischen Hintergrund stehen und für die beide christliche Werte in ihrer Politik immer leitend waren“. Eben um die Frage von Werten in der Politik soll es im Gespräch der beiden auch gehen.
Bereits im vergangenen Sommer eingeladen
Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm hatte nach eigenen Worten Obama im vergangenen Sommer zum Reformationsjubiläum eingeladen. Mit Unterstützung des Kanzleramts und des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier, der vor seinem Wechsel ins Schloss Bellevue selbst als Präsident des Kirchentags 2019 eingeplant war, gelang das Vorhaben. Für Bedford-Strohm ist die Anwesenheit Obamas ein Beleg dafür „wie international wir 500 Jahre Reformation feiern. Die christlichen Kirchen bilden ein globales zivilgesellschaftliches Netzwerk von über zwei Milliarden Christinnen und Christen.“