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Ökumene steht beim Stationenweg in Rom im Mittelpunkt Präses Kurschus würdigt Fortschritte des evangelisch-katholischen Miteinanders, Papst Franziskus betont den Willen der katholischen Kirche zu Fortschritten in der Ökumene mit den Lutheranern.

Papst Franziskus begrüsst im Vatikan die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. (Bild: epd-bild/Agenzia Romano Siciliani/O.R.)

Gestern (18.1.) machte der Europäische Stationenweg Halt in Rom. Aus diesem Anlass weilt die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, in der Stadt. „Rom ist eine ganz besondere Station auf diesem Weg“, erklärte sie. Rom sei nicht nur die Welthauptstadt des Katholizismus, sondern auch eine Stadt mit lebendiger Ökumene und durchaus protestantischer Tradition. Der Reformator Martin Luther weilte 1510 oder 1511 als Mönch in Rom. Heute gibt es in der Stadt auch eine evangelisch-lutherische Gemeinde. Dort feierte die Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen gemeinsam mit drei finnischen Bischöfen und dem Präsidenten des päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, einen ökumenischen Gottesdienst. Im Vorfeld erinnerte sie daran, dass das Reformationsjubiläum erstmals seit 500 Jahren nicht der Abgrenzung zur katholischen Kirche diene. In ihrer Predigt am Mittwochabend würdigte Präses Kurschus die Fortschritte zum evangelisch-katholischen Miteinander und ermutigte zu neuen Schritten der Annäherung. „An die Stelle der Verwerfungen ist das Gespräch getreten“, stellte sie fest.

Papst betont Willen zu Fortschritten in der Ökumene

Auch Papst Franziskus hat den Willen der katholischen Kirche zu Fortschritten in der Ökumene mit den Lutheranern betont. Anlässlich der Teilnahme der Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit Präses Kurschus an der Spitze an der päpstlichen Generalaudienz forderte er am Mittwoch in Rom dazu auf, „unsere Gemeinschaft zu vertiefen und ihr eine immer sichtbarere Form zu geben“. Franziskus bezeichnete die römische Etappe des zum 500. Reformationsjubiläum veranstalteten Stationenwegs unter der Leitung Annette Kurschus' als „bedeutsames ökumenisches Zeichen“. Bei der Begegnung in der vatikanischen Audienzhalle erinnerte er an seine Reise ins schwedische Lund zur Eröffnung des Reformationsgedenkjahrs am 31. Oktober. Er sei bewegt, wenn er an das gemeinsame Gebet in Lund zurückdenke.

Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und wachsender Bedrohung durch den Terror nannte der Papst den gemeinsamen Glauben an Jesus Christus ein „grünes Band der Hoffnung“ für Europa. Katholiken und aus der Reformation hervorgegangene Kirchen gehörten zueinander. „Gemeinschaft, Versöhnung und Einheit sind möglich“, betonte Franziskus am Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Ehrung für Martin Luther

Ebenfalls am Mittwoch wurde bekannt, dass der Vatikan anlässlich des Reformationsjubiläums den deutschen Reformator Martin Luther mit einer Briefmarke ehren wird. Entsprechende Pläne bestätigte das vatikanische Amt für Philatelie und Numismatik am Mittwoch. Die Marke soll im Laufe des Jahres erscheinen, zur genauen Gestaltung ist allerdings noch nichts bekannt.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/EKvW Datum:19-01-17
Schlagworte:
Europäischer Stationenweg, Ökumene, Reformationsjubiläum, Martin Luther

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