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Nordkirche richtet Arbeitsstelle für Reformationsjubiläum ein

Reformationsarbeitsstelle der Nordkirche
(Foto: Nordkirche/Christian Meyer)

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland verstärkt ihre Aktivitäten zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017. In einem Gottesdienst in der Schweriner Schelfkirche Sankt Nikolai führte Landesbischof Gerhard Ulrich die fünf Mitarbeiter der neuen Arbeitsstelle Reformationsjubiläum in ihr Amt ein. Dabei betonte er unter Hinweis auf die 62. der 95 Thesen Martin Luthers, der wahre Schatz der Kirche seien das Evangelium und die Menschen.

Die Arbeitsstelle soll dazu beitragen, dass das Reformationsjubiläum auf den unterschiedlichen Ebenen, Gemeinden und Orten der Nordkirche "Aufmerksamkeit findet und Ideen freisetzt", wie es hieß. Ihr Leiter ist Oberkirchenrat Daniel Mourkojannis (50), der gemeinsam mit Teamassistentin Beate Maurischat (48) seinen Dienstsitz im Landeskirchenamt in Kiel hat. Zudem gibt es drei Regionalbeauftragte: Pastorin Karin Emersleben (46) für den Sprengel Schleswig und Holstein, Pastor Mitchell Grell (55) für den Sprengel Mecklenburg und Pommern sowie Pastor Günter Wasserberg (61) für den Sprengel Hamburg und Lübeck.

Tat von welthistorischer Bedeutung

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Der berühmte Thesenanschlag an die Tür der Wittenberger Schlosskirche gilt als Beginn der Reformation. Die Tat löste eine weltweite Bewegung aus, die die Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und weltweit Spuren hinterließ. Mit der Lutherdekade bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum vor.

In seiner Predigt zitierte Ulrich die 62. der 95 Thesen Luthers: "Der wahre Schatz der Kirche ist das hochheilige Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes." Wenn er an das bevorstehende Jubiläum denke und überlege, "was da zu feiern und zu bejubeln ist, dann steht dieser Satz bei mir ganz oben." In ihm drücke sich in besonderer Weise die theologische Sprengkraft des Reformators aus, so der Landesbischof. "Es geht um die Kirche – um das, was Kirche ist, was sie ausmacht und reich macht."

Die Thesen und die Gegenwart

"Wir haben in der Nordkirche und den Vorgängerkirchen schon sehr früh gesagt, dass inhaltliche Fragen eine Rolle spielen müssen", hob Ulrich mit Blick auf das Reformationsjubiläum hervor. "Was bedeutet es heute und in unserer Gesellschaft, evangelisch-lutherische Kirche zu sein? Wie können die Themen und Thesen der Reformation für die Menschen in unserer Gegenwart fruchtbar gemacht werden? Wie kann die öffentliche Aufmerksamkeit für das Jubiläum genutzt werden, um Aufmerksamkeit für die Sache des Evangeliums zu wecken?"

An die Mitarbeiter der Arbeitsstelle gewandt, sagte der Landesbischof: "Aber nächst dem Evangelium selbst gehören natürlich auch Menschen, die sich in den Dienst des Evangeliums stellen, zu diesem Schatz. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie Wertschätzung für Ihre Arbeit erfahren, Erfüllung in Ihrem Amt finden, ausreichend Zeit haben für alles, was nicht Dienst ist, und über allem Gottes Segen und Weggeleit spüren."

Informationen

Quelle:epd/luther2017.de Datum:15-01-14
Schlagworte:
Reformationsjubiläum, Nordkirche