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Martin Luther und die Welt der Bilder

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg zeigt eine Sonderausstellung im Oldenburger Schloss. Die Schau verdeutlicht den Einzug reformatorischer Wertvorstellungen in die Lebenswelt der Menschen.

(Foto: Sven Adelaide)

Die Reformation bewirkte tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft. Insbesondere die Kunst wurde durch das Wirken Martin Luthers vor neue Aufgaben gestellt. Neben der vertrauten, katholisch geprägten Kunst traten ab dem 16. Jahrhundert zahlreiche neue, reformatorische Bildmotive in den Vordergrund.

Im Rahmen des Themenjahres „Reformation – Bild und Bibel“ dokumentiert das Oldenburger Schloss in der Ausstellung „Martin Luther und die Welt der Bilder“ den Einzug reformatorischer Wertvorstellungen in den Alltag der Gläubigen. „Unser Thema ist die lutherische Bilderwelt in ihrer regionalen Ausprägung. Wir zeigen damit zugleich auch ein europäisches Phänomen“, so Dr. Siegfried Müller, Leiter der Abteilung Kulturgeschichte des Landesmuseums und Kurator der Ausstellung. Darin wird auch die derzeit hochaktuelle Frage nach dem Bilderverbot aufgegriffen. Zeugnisse des Bildersturms in Nordwestdeutschland werden neben ausgewählten Kirchenausstattungen gezeigt. Viele Theologen der Reformationszeit betrachteten die Anbetung von Heiligenbildern als frevelhaften Götzendienst, was zur Zerstörung vieler religiöser Bildwerke während des Bildersturms führte. Mit Blick auf das Analphabetentum seiner Zeit erkannte Martin Luther jedoch frühzeitig das didaktische Potential von bildlichen Darstellungen. So entwickelte er schließlich ein reformatorisches Bildprogramm, mit dem Altäre, Kanzeln, Emporen, Epitaphe und liturgische Geräte ausgestattet wurden.

(Foto: Sven Adelaide)

Die Ausstellung illustriert in den übrigen Räumen, wie reformatorische Ideen auch außerhalb des kirchlichen Lebens präsent wurden und den Alltag der Gläubigen – seien es Bauern, Bürger oder Adelige – prägten: Ofenplatten und Tabakdosen, Möbel und Fliesen, Geschirr und Medaillen. In der Ausstellung sind rund 260 Exponate aus der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert zu sehen. Alle stammen aus dem Fundus des Oldenburger Museums.


Sonderausstellung „Martin Luther und die Welt der Bilder“: 15. März bis 12. Juli 2015 im Oldenburger Schloss; Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr
Geschlossen: Karfreitag (3.4.), Ostersonntag (5.4.), Tag der Arbeit (1.5.), Pfingstsonntag (24.5.) Eintritt: 6 € / ermäßigt 4 € www.landesmuseum-ol.de

Informationen

Datum:18-03-15
Schlagworte:
Lutherdekade, Ausstellung, Bild und Bibel, Protestantismus