Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise werden in diesem Jahr mit der Martin-Luther-Medaille geehrt. Mit der Auszeichnung würdigt der Rat der EKD das Ehepaar Köhler für sein politisches und soziales Engagement für Afrika. 

Herausragendes Engagement für Afrika

„Es ist das besondere Anliegen des Rates, das herausragende Engagement für Afrika zu ehren“, heißt es in der Begründung. Erstmals wird die Luthermedaille damit an ein Ehepaar verliehen. Köhler hatte in seiner Amtszeit als Bundespräsident (2004-2010) die Initiative „Partnerschaft mit Afrika“ gegründet. Eva Luise Köhler übernahm als Erste Frau im Staat die Schirmherrschaft etwa für das Müttergenesungswerk und den deutschen Zweig des Kinderhilfswerks UNICEF. 

Die Verleihung der Medaille erfolgt am Reformationstag im Rahmen eines Gottesdienstes in der Straßburger St. Thomas-Kirche. Die Laudatio auf das Ehepaar wird der ehemalige Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer halten. Die Predigt des Festgottesdienstes wird Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, halten.

Eröffnung des Themenjahres in Straßburg

Die Preisverleihung ist Teil der Eröffnung des finalen Themenjahres der Lutherdekade, „Reformation und die Eine Welt“, das die globale Dimension der Reformation in den Mittelpunkt rückt. Mit der Eröffnung des Themenjahres im französischen Straßburg unterstreichen Staat und Kirchen die Bedeutung der Reformation als „Weltbürgerin“.

Im Anschluss an den Festgottesdienst wird das finale Themenjahr von staatlicher Seite im Plenarsaal des Europarates eröffnet. Die Festrede wird die Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Anne Brasseur, halten. Grußworte kommen von Michael Roth MdB, Staatsminister für Europa der Bundesrepublik Deutschland, und Harlem Désir, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten der Französischen Republik. 

Die Eröffnung des Themenjahres wird von der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ gemeinsam mit der EKD und der gastgebenden Kirche, der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL), sowie dem Europarat und der Stadt Straßburg vorbereitet und organisiert.

Auszeichnung für besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus

Im Rahmen der Lutherdekade würdigt die EKD seit 2008 evangelische Christen für besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus mit der Martin-Luther-Medaille. Bisherige Preisträger waren neben anderen der Liederdichter Klaus-Peter Hertzsch, der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der Kirchenmusiker Helmut Rilling, der ehemalige polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek, sowie die frühere Bundesministerin Renate Schmidt (SPD).