In Nürnberg findet anlässlich des Todestages Martin Luthers um 19 Uhr die „Lutherstunde – Reformation und Medien“ des Evangelischen Bundes in Bayern statt. Die „Lutherstunde“ wurde gemeinsam mit dem Projektbüro der Lutherdekade Bayern im Sebalder Pfarrhof konzipiert und entwickelt.
Nicht die erste Lutherstunde
Die Veranstaltung ist längst nicht die erste ihrer Art. Seit einigen Jahren schon veranstaltet der Evangelische Bund in Nürnberg an diesem Datum, dem Todestag Martin Luthers, einen besonderen Abend, um an die Ideen der Reformation zu erinnern. Nach der Begrüßung wird der Referent des Abends, Oberkirchenrat Dr. Eberhard Blanke, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit derVereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands die Moderation übernehmen.
Kirchen zwischen Medien und Theologie
Thema seines Vortrages ist die Frage: „Sind die Kirchen der Reformation eher ein mediales als ein theologisches Produkt?“ – eine Auseinandersetzung mit der Schwerpunktsetzung zwischen Medien und Theologie. Am Beispiel der Reformation versucht Dr. Eberhard Blanke das wechselseitige Verhältnis von Religion und Medien zu betrachten. Nach Blanke kann die Reformation als ein erstes Medienereignis in Europa eingeordnet werden, in dem eine beiderseitige Nutzung und Projektionsfläche durch Religion und Medien stattfand. Des weiteren geht Blanke auf spätere Ereignisse mit ähnlichen medialen Eigenschaften ein. So führt er als Beispiel die Französische Revolution und die totalitären Regime zu Beginn des 20. Jahrhunderts an.
Indem er den Wert und die Vergleichbarkeit von Flugblättern und Internet betont und herstellt, erreicht Dr. Eberhard Blanke auch einen Aktualitätsbezug. Nach Blanke bestimmt das Verhältnis von Kirche und Internet auch die aktuelle Mediennutzung. Daran anschließend stellt Blanke die Frage, welche Eignung das Internet für die Religion darstellt und welche Auswirkungen andererseits das Internet auf die Religion haben kann.
