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„Lutherfinder“ begleiten Touristen auf den Spuren der Reformation

Ausbildungsprojekt für ehrenamtliche Touristenführer

(Foto: epd-Bild/Norbert Neetz)

Sogenannte Lutherfinder sollen künftig in Sachsen-Anhalt und Thüringen unterwegs sein und Gäste auf den Spuren des Reformators begleiten. Eine entsprechende Initiative hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ins Leben gerufen. Anlass ist die bis 2017 stattfindende Lutherdekade, sagte der Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung der EKM, Thomas Ritschel. In Thüringen haben demnach bereits mehr als 50 Ehrenamtliche eine 120-stündige Ausbildung absolviert und zum erfolgreichen Abschluss Zertifikate erhalten. Nun sind für den Herbst die ersten Veranstaltungen in Magdeburg und Halle (Saale) geplant.

Kirchenweites Netzwerk ausgebildeter Gästebegleiter

Zur Ausbildung der Lutherfinder gehört die Vermittlung von Kenntnissen in Geschichte, Theologie, Architektur und Musik sowie pädagogischen und kommunikativen Fähigkeiten. Ziel ist es, ein landeskirchenweites Netzwerk ausgebildeter Gästebegleiter zu schaffen. Gerade für kleinere Kirchengemeinden sollen sie Entlastung bringen, denn Ehrenamtliche vor Ort verfügten oft nicht über die Zeit, Touristen zu betreuen. Die Frauen und Männer mit ihrem erworbenen Hintergrundwissen sollen bei der Betreuung von Besuchern in Städten und Regionen als kompetente Partner bereit stehen. Kooperationen beispielsweise mit örtlichen Touristenbüros sind das Ziel, um eine optimale Betreuung von Besuchergruppen oder auch einzelnen Reisenden zu gewährleisten. Jeder Lutherfinder soll in mindestens einer Fremdsprache fit sein.

Das Angebot, sich als Lutherfinder ausbilden zu lassen, richtet sich nicht nur an Erwachsene, auch Jugendliche ab 15 Jahren können sich für die Kurse anmelden. In den Herbstferien oder an Wochenenden erlangen sie das notwendige Wissen. Gerade junge Leute sollen so für Geschichte und Kultur interessiert werden – und ihr Wissen in der Sprache ihrer Altersgenossen weitergeben können.

Bekannte und unbekannte Lutherstätten präsentieren

Das Interesse an den Spuren der Reformation führt nach Ritschels Einschätzung in den kommenden Jahren zunehmend Touristen nach Mitteldeutschland. Darauf wolle man sich einstellen und den Besuchern mit Sachkunde zur Seite stehen – zumal sieben Lutherstätten im Bereich der Landeskirche lägen. Dazu gehören unter anderem Stätten in Eisleben, Wittenberg, Mansfeld und Torgau. Weitere, weniger bekannte Wirkungsorte des Reformators könnten durch das Projekt deutlich mehr in den Blick der Öffentlichkeit rücken, hofft Ritschel.

 

 

Informationen

Autor:Klaus-Peter Voigt Quelle:IMG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Datum:18-09-13
Schlagworte:
Tourismus, Sachsen-Anhalt, Thüringen, EKM, Lutherfinder