Die Ideen und Entdeckungen von Martin Luther, Christoph Kolumbus (um 1451–1506) und Nikolaus Kopernikus (1473–1543) haben die bis dahin bekannte Welt zu Beginn des 16. Jahrhunderts durcheinandergebracht. Ob durch die „Entdeckung“ eines neuen Erdteils, die Reformation der Kirche oder die Vorstellung eines heliozentrischen Weltbilds: „Luther, Kolumbus und Kopernikus stellten grundlegende, bis dahin als alternativlos geltende Vorstellungen von der Beschaffenheit der Welt in Frage“, erklärt Dr. Thomas Eser, der Kurator der Ausstellung „Luther, Kolumbus und die Folgen“ im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Anlässlich des Reformationsjubiläums richtet das Museum in dieser Sonderausstellung den Fokus auf die Folgen dieser bahnbrechenden Veränderungen. Darin veranschaulichen etwa 200 Exponate das Nebeneinander von Aufbruchstimmung und Endzeit-Angst, von Wissensdurst und Neugier-Verbot. Unter anderem sind eigenhändige Manuskripte von Luther, Kolumbus und Kopernikus erstmals in Deutschland zu sehen.
„Nach der vielbeachteten Ausstellung anlässlich des 500. Geburtstags von Martin Luther 1983 nimmt das Germanische Nationalmuseum erneut ein Reformationsjubiläum zum Anlass für eine Sonderschau. Dem Zeitgeist entsprechend stellen wir die Reformationszeit jetzt in einen breiten mentalitäts- und kulturgeschichtlichen Kontext und ziehen Parallelen bis in die Gegenwart“, zeigt sich Generaldirektor Prof. Dr. Großmann vom Konzept der Schau begeistert.