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Luther-Denkmal in Berlin abgebaut

1989 wurde das Martin-Luther-Denkmal per Schwerlasttransport zum Standort an der Marienkirche in Berlin gebracht. (Bild: epd-bild/Bernd Bohm)

Nur wenige Tage nach Ende des 500. Reformationsjubiläums ist das Martin-Luther-Denkmal vor der Berliner Marienkirche abgebaut worden. Das Denkmal sei zur Inspektion beim Metallrestaurator, sagte eine Sprecherin des Berliner Landesdenkmalamtes auf epd-Anfrage. Krusten würden entfernt, die Oberfläche gereinigt und kleine Löcher geschlossen. Insgesamt sei das Denkmal aber in gutem Zustand.

Das Denkmal werde bis Ende des Jahres wieder an seinem Platz stehen, hieß es weiter. Es sei Anfang November abgebaut worden. Die Restaurierung werde rund 20 000 Euro kosten, finanziert von der Senatsbauverwaltung.

Metall-Restaurierung kostet rund 20 000 Euro

Das historische Standbild von Martin Luther stammt aus dem Jahr 1895 und ist als einzige Figur von einem einst monumentalen Denkmal übrig geblieben. Es stand bis zum Zweiten Weltkrieg auf dem Neuen Markt, heute Spandauer- Ecke Karl-Liebknecht-Straße. Das ursprünglich zum 400. Luther-Geburtstag errichtete Luther-Denkmal hatte unter anderem acht Begleitfiguren, die während des Krieges zu Rüstungszwecken eingeschmolzen wurden.

Albert Weis (li.) und Christoph Zeller mit ihrem Gewinner-Entwurf für ein modernisiertes Luther-Denkmal. (Bild: epd-bild/Rolf Zöllner)

Ursprünglich hatte der Bildhauer Paul Otto das Denkmal gestaltet, er wurde nach seinem Tod von Robert Toberentz abgelöst. Das seinerzeit rund 200 000 Mark teure Ensemble bestand aus der dreieinhalb Meter hohen Lutherfigur und Begleitfiguren, die unter anderem Luthers Weggefährten Ulrich von Hutten und Franz von Sickingen darstellten. Für das Denkmalensemble wurde ein etwa 50 Quadratmeter großes Fundament hergestellt, auf dem die heute noch erhaltene Lutherfigur auf einem Granitsockel als zentraler Punkt ausgerichtet wurde.

Einst acht Meter hoch

Um den Reformator herum hatten die Künstler unter anderem Philipp Melanchthon, Georg Spalatin und Johannes Bugenhagen arrangiert, vertieft in ein angeregtes Gespräch. Von einer Seite führte eine Treppe zum Denkmal hinauf, das insgesamt eine Höhe von acht Metern erreichte. Die Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, so dass nur noch Luther erhalten ist.

Es gibt Pläne für ein neues Luther-Denkmal am historischen Standort unter Einbeziehung des bereits existierenden Standbildes. Hier soll ein Aluminiumabguss des historischen Denkmals diesem gegenüber gestellt werden. Zugleich werden um dieses Ensemble herum Betonplatten mit eingelassenen LED-Elementen verbaut, die dazu genutzt werden sollen, Zitate anzuzeigen. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz fand lobende Worte für den Entwurf: „Das neue Denkmal eröffnet dem Betrachter neue Perspektiven. Es ist eine Neuinterpretation Luthers und hat Bedeutung für die Gesellschaft in der Gegenwart.“

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/luther2017.de Datum:20-11-17
Schlagworte:
Martin Luther, Denkmal, Berlin, Restaurator, Neu-Gestaltung, Marienkirche