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Lebendige Spuren der Reformation

24 Orte in Baden-Württemberg machen Reformationsgeschichte erlebbar.

Landesbischof July, Reformationsbeauftragte der EKD Margot Käßmann, Matthias Kreplin von der Evangelischen Landeskirche in Baden und Domkapitular von der Diözese Rottenburg-Stuttgart Heinz Detlef Stäps (v.l.n.r.). (Bild: Ulli Naefken)

2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Auch im Gebiet des späteren Baden-Württemberg breiteten sich Martin Luthers Ideen rasch aus. Bis heute prägen die epochalen Umwälzungen der Jahre zwischen 1517 und 1555 weite Teile des Landes.

Im Rahmen der Luther-Dekade stellten am Donnerstag die beiden evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden gemeinsam mit der Tourismus Marketing GmbH Baden Württemberg (TMBW) die Schauplätze der Reformation in den Fokus. 24 Orte zwischen Taubertal und Bodensee, die vor 500 Jahren Orte der theologischen Debatten und Umbrüche waren, erzählen von den Spuren und Ereignissen der Reformation, die noch heute sichtbar und lebendig sind.

Freiheit als Erbe bewusst machen

„Ich sehe die Lutherdekade nicht als eine Initiative der Abgrenzung. Martin Luther wollte seine eigene Kirche reformieren und nicht spalten“, betonte Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläums, auf der Stuttgarter Urlaubsmesse CMT während der Vorstellung des Projektes. „Sein Freiheitsbegriff hat in der Weiterentwicklung zu mancher Freiheit heute geführt“, so Käßmann. Die Frage werde deshalb sein, „ob Christinnen und Christen sich ihres Erbes bewusst genug sind, um energisch für die Freiheit einzutreten.“

TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun stellte anschließend das eigens entwickelte Magazin „Spuren“ vor, das Informationen zu 24 Schauplätzen in Baden-Württemberg liefere, und dazu anrege, auf den Spuren der Reformation durch den Süden zu reisen. Interessierte hätten ab sofort auch im Internet Gelegenheit, sich ausführlich über die Orte der Reformation zu informieren. Braun lobte darüber hinaus die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Kirche und Tourismus: „Beide evangelischen Landeskirchen haben sich mit den touristischen Akteuren an einen Tisch gesetzt, um gemeinsam für eine breite Öffentlichkeit die noch immer sichtbaren Spuren der Reformation aufzubereiten – eine bemerkenswerte und bislang einzigartige Kooperation.“

Landesbischof Frank Otfried July von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wünschte sich, dass viele Menschen sich von „den Orten der Reformation in unseren Bundesland inspirieren lassen und darüber nachdenken, wo in unserer heutigen Gesellschaft Reformationsbedarf besteht.“

Mit Kirchen-App unbekannte Orte entdecken

Neben dem neu erschienen Magazin wurden die zusammengetragenen Informationen und Fakten auch über eine neue Kirchen-App multimedial aufbereitet. „Wer mit der neuen App eine unserer Kirchen besucht, erhält einen echten Mehrwert. Historische Ansichten, spirituelle Impulse und vor allem Informationen zu den einzelnen Situationen im Kirchenraum machen das eigene Smartphone zu einem interaktiven Kirchenführer“, erklärte Mathias Kreplin von der Evangelischen Landeskirche in Baden. Außerdem ermögliche die App Einblicke in ansonsten in einer Kirche nicht zugängliche Räume, wie etwa dem Dachstuhl, Glockenturm oder die Krypta.


Das Magazin „Spuren – Orte der Reformation in Baden-Württemberg“ kann kostenfrei bestellt werden unter prospektservice@tourismus-bw.de oder Tel. 01805 / 55 66 90; Weitere Informationen zur kostenlosen Kirchen-App: www.kirchen-app.de

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:Ekiba Datum:22-01-15
Schlagworte:
Tourismus, Reformation, Margot Käßmann, Luther entdecken, Baden-Württemberg

Heidelberg

Heidelberg war die erste Stadt, die Martin Luther nach der Veröffentlichung seiner 95 Thesen besuchte. Dies nutzte er, um seine "theologia crucis" darzulegen, eine reformierte Sichtweise der christlichen Theologie.

Melanchthonhaus in Bretten

Das Melanchthonhaus Bretten, erbaut an der Stelle des 1689 abgebrannten Geburtshauses des Reformators, ist das zweitgrößte reformationsgeschichtliche Museum in Deutschland. Es enthält neben einem Museum und einer Forschungsstelle auch eine Melanchthon-Spezialbibliothek.