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Landesbischof kritisiert ungerechte Verteilung des Reichtums weltweit

85 Reiche haben so viel Vermögen wie 3,5 Milliarden Arme

( © epd-bild/ mck)

 

In seiner Predigt zum Buß- und Bettag hat der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die weltweit ungleiche Verteilung des Wohlstands angeprangert. Die 85 reichsten Menschen auf der Welt besäßen ebenso viel Vermögen wie die 3,5 Milliarden ärmsten Menschen. Als eine „traurige Realität“ bezeichnete es der Landesbischof, „dass jeden Tag viele Tausend Menschen sterben, weil sie nicht die Nahrung oder Medizin haben, die sie brauchen.“ Diesen Zustand dürfe man nicht hinnehmen. 

Flüchtlinge als Konsequenz dieser Ungerechtigkeit

In der Münchener St. Matthäus Kirche sprach Bedford-Strohm zusammen mit Pfarrer Gottfried von Segnitz und der Stadtdekanin Barbara Kittelberger zum Thema „Da kommt noch was“ über menschliche Nöte und christliche Hoffnung. „Es kommen Menschen, die zu Hause so viel Not erfahren, dass es ihre einzige Hoffnung ist, auf überfüllten Booten übers Mittelmeer ihren Weg nach Europa zu suchen“, stellte Bedford-Strohm mit Blick auf die stark angewachsene Zahl der Flüchtlinge nach Europa fest. „Sie haben nichts zu verlieren. Weil sie in ihren Ländern keine Zukunft haben.“ Dabei würden die Güter der Erde für alle Menschen reichen. „Das ist eine moralische Bankrotterklärung für unser Wirtschaftssystem.“ Zwar habe niemand einen genauen Bauplan für eine Weltwirtschaft, in der alle in Würde leben können. Der Buß- und Bettag könne aber dazu anregen, den „jetzigen Zustand nie und nimmer hinzunehmen“ und künftig alle Energien darauf zu richten, „dass nicht nur wir, sondern alle Menschen leben können“.

„Da kommt noch was“

Der Buß- und Bettag gilt in der evangelischen Kirche als ein Tag der Umkehr und Neuorientierung. „Da kommt noch was“ ist das diesjährige Motto einer Aktion zum Buß- und Bettag, den die Evangelisch-Lutherische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern gemeinsam durchführen. Es soll die Menschen dazu einladen, persönliche und gesellschaftliche Sackgassen zu überprüfen.

Informationen

Quelle:dpa, ELKB Datum:19-11-14
Schlagworte:
Buß- und Bettag, Feiertag, Heinrich Bedford-Strohm