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Kunst & Glaube in der Wiege des bayerischen Protestantismus

In Neuburg/Donau stellt eine Dauerausstellung Zeugnisse des Protestantismus in Bayern vor

Schloss Neuburg an der Donau
Schloss Neuburg an der Donau (Bild: © Bayerische Schlösserverwaltung)

Zwei Kunstwerke fürstlichen Auftrags stehen im Zentrum der Ausstellung „Kunst & Glaube. Ottheinrichs Prachtbibel und die Schlosskapelle Neuburg“, die ab Donnerstag (12.5.16) in Neuburg/Donau zu sehen ist: die reich bebilderte Prachthandschrift der Ottheinrich-Bibel, ein epochenübergreifendes Werk von Weltrang, und der monumentale Bibelzyklus der Schlosskapelle – beide sind herausragende Denkmäler der Reformation in Deutschland

Kapelle als Bekenntnis des reformatorischen Glaubens

„In Schloss Neuburg an der Donau lässt sich erleben, mit welchem Glanz Bild und Bibel die Auseinandersetzung um den Glauben am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit prägten. Die Ausstellung leistet damit einen bedeutenden Beitrag zu der auf das Jubiläum hinführenden Lutherdekade“, freute sich der bayerische Finanzminister Markus Söder bei einem Ortstermin im Schloss Neuburg Anfang April. Anlässlich der Sonderausstellung und des anstehenden Reformationsjubiläums war die Kapelle zuvor einer umfassenden Pflege- und Restaurierungsmaßnahme mit Gesamtkosten von rund 320.000 Euro unterzogen worden. Nun erstrahlt sie wieder in ihrer historischen Farbenpracht – pünktlich zur Sonderausstellung.

Die Schatzkammerschau im Schloss Neuburg ist nicht nur ein Beitrag der Bayerischen Schlösserverwaltung zur Lutherdekade und zum Reformationsjubiläum, sie wirft auch einen Blick auf die Wiege des Protestantismus in Bayern an einem authentischen Ort. Denn die Schlosskapelle Neuburg ist der erste protestantische Kirchenbau in Deutschland. Im Auftrag ihres Bauherrn Ottheinrich entstand im Jahr 1543 die spektakuläre Ausmalung mit einem monumentalen Bilderzyklus – ein bahnbrechendes Zeugnis der neuen Glaubenslehre. In über 40 Szenen breiten die Wand- und Deckengemälde der Kapelle ein eindrucksvolles Panorama biblischer Geschichte aus. Spätestens zum Reformationstag am 31. Oktober 2016, dem offiziellen Beginn des Reformationsjubiläumsjahrs, wird die Kapelle wieder der kirchlichen Nutzung übergeben.

Deckengemälde in der Schlosskapelle
Schloss Neuburg an der Donau, Deckengemälde in der Schlosskapelle (Bild: © Bayerische Schlösserverwaltung)

Epochenübergreifendes Werk von Weltrang: Die Prachtbibel

Pfalzgraf Ottheinrich war es auch, der die bereits 100 Jahre früher begonnene nach ihm benannte Ottheinrich-Bibel – das erste illustrierte Neue Testament in deutscher Sprache – vollenden ließ. Sie wird mit ihren acht erstmals gemeinsam ausgestellten Bänden den weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Mit 146 großformatigen Miniaturen und Maßen von über einem halben Meter gilt sie als eine der am reichsten illustrierten Bibeln der Spätgotik und der Renaissance und als eine der größten Bibelhandschriften, die jemals geschaffen wurden. Die Ausstellung versammelt 150 kostbare Leihgaben von Spitzenwerken der Buchkunst, Tafelmalerei, Skulptur und Goldschmiedekunst aus sieben Ländern in Schloss Neuburg.


Sonderausstellung im Schloss Neuburg/Donau: „Kunst & Glaube. Ottheinrichs Prachtbibel und die Schlosskapelle Neuburg“; Öffnungszeiten: 12. Mai-7. August 2016, täglich 9-18 Uhr; Eintritt: 7,50 Euro regulär · 6,50 Euro ermäßigt (auch Gruppen ab 15 Personen) Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Bayerische Schlösserverwaltung Datum:11-05-16
Schlagworte:
Ausstellung, Kunst & Glaube, Lutherdekade in Bayern, Neuburg/Donau, Ottheinrich-Bibel, Prachtbibel Ottheinrich,