Künstler aus Berlin und Brandenburg können sich ab Mittwoch (15. Juni) unter dem Motto „Zeig Dich!“ für das regionale Kulturprogramm des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2017 bewerben. Die ausgewählten Arbeiten werden während des Kirchentages vom 24. bis 28. Mai 2017 in drei Kirchen in Berlin gezeigt, kündigte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Markus Dröge, am Freitag (10.6.16) in der Hauptstadt an. 

Kunst und Kultur als Verbündete

Er hoffe, dass sich viele professionelle Kulturschaffenden aus der Region, „von der Hochkultur bis zur freien Szene“ an dem Wettbewerb beteiligen: „Wir wollen, dass damit etwas sichtbar wird aus der Kultur und Kunst dieser Stadt.“ Kunst und Kultur seien „natürliche Verbündete“ von Menschen, die glauben, sagte Dröge. „Beide wollen etwas verändern, gestalten, in die Gesellschaft hineinwirken.“ Im Dialog mit der Kultur schlage die Kirche so eine Brücke in die Gesellschaft hinein, um Glaubens- und Religionsfragen zu reflektieren.

Gesucht werden bis zu 40 Arbeiten und Projekte, von Malerei und Bildhauerei bis zu Arbeiten aus dem Bereich Medien-, Licht- und Klangkunst. Auch musikalische und Performance-Konzepte können eingereicht werden. „Vorraussetzung ist, dass sich die Künstler in ihren Arbeiten mit dem Thema auseinandersetzen“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Vorsitzende des Regionalen Kulturbeirates, Olaf Zimmermann. Eine Fachjury wird die Arbeiten auswählen. Honoriert wird jede ausgewählte Arbeit mit bis zu 5.000 Euro. Die Bewerbungsfrist endet am 15. September.

Kirchentagsgeschäftsführer Carsten Kranz sprach von einem griffigen Motto, das die Kirchentagslosung „Du siehst mich“ aufnimmt und weiterdenkt. Kirchentage lebten vom Mitwirken und würden zunehmend auch zu kulturellen Großveranstaltungen, sagte Kranz und appellierte an die Künstler: „Bewerben Sie sich und machen Sie mit!“

300.000 Euro Sponsorengelder zur Verfügung

Präsentiert werden die Arbeiten in der St. Elisabeth-Kirche in Berlin-Mitte, in der St. Matthäus-Kirche am Kulturforum und in der Zwingli-Kirche in Berlin-Friedrichshain. Auch die jeweiligen Außenbereiche können einbezogen werden. Ingesamt stehen dafür 300.000 Euro aus Lotto-Mitteln und Sponsoren-Geldern zur Verfügung. Die Honorierung der gezeigten Arbeiten solle auch Signal an die Künstler sein, „dass man bei der Kirche nicht nur für Gottes Lohn“ arbeiten muss, wie der Kunstbeauftragte der Berliner Landeskirche, Christhard-Georg Neubert, betonte. Die Kirche wisse um die schwierige soziale Lage vieler Kunstschaffenden.

Der Kirchentag zum 500. Reformationsjubiläum findet 2017 in Berlin und Wittenberg statt. Erwartet werden dazu mehrere Hunderttausend Besucher.