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Koalitionsvertrag soll Unterstützung für Reformationsjubiläum sicherstellen

Reformationsjubiläum als "herausragendes Ereignis der europäischen Kulturgeschichte"

Reichstagskuppel mit Fahne
Reichstagskuppel mit Fahne (Foto: thinkstock/iStockphoto/Rolf Weschke)

Union und SPD wollen im Koalitionsvertrag ihre Unterstützung für das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 festschreiben. Im Vertrag solle stehen, die Koalition wolle das Reformationsjubiläum "als ein herausragendes Ereignis der europäischen Kulturgeschichte gemeinsam mit den Ländern aktiv gestalten und seine Förderung fortführen", erklärten Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Kretschmer in Berlin. Die Formulierung findet sich auf Seite 126 des vorab bekanntgewordenen Entwurfs für den Koalitionsvertrag.

Weltausstellung geplant

Dorgerloh und Kretschmer gehörten der Arbeitsgruppe Kultur in den Koalitionsgesprächen an, die die Formulierung vorgeschlagen hat. Der Bund fördert die Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum seit 2011 mit fünf Millionen Euro jährlich.

Die

Bundestagsabgeordneter Michael Kretschmer (CDU), EKD-Botschafterin Margot Käßman
Bundestagsabgeordneter Michael Kretschmer (CDU), EKD-Botschafterin Margot Käßmann, Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorg (Foto: Kultusministerium Sachsen-Anhalt)

Die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden bereiten gemeinsam seit 2008 mit der Lutherdekade das Jubiläum vor.

Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, sagte, ihr größtes Anliegen in dem Zusammenhang sei derzeit die Realisierung der geplanten Weltausstellung, in der die Bedeutung der Reformation für viele Gesellschaftsbereiche und in vielen Ländern deutlich werde. "Dazu kann aber nicht die Kirche allein einladen", sagte Käßmann. Bund, Länder und Kommunen müssten mit ins Boot. Dorgerloh sagte, dies sei ein Anliegen, "das wir in Sachsen-Anhalt teilen". Auch der CDU-Politiker Kretschmer zeigte sich demgegenüber aufgeschlossen.

"Provisorische Kathedrale" wohl vom Tisch

Vom Tisch scheint indes die Idee einer "provisorischen Kathedrale" als Gotteshaus für das Jahr 2017 in Wittenberg, in die alle Nationen zu Gottesdiensten und Gebeten eingeladen werden sollten. Käßmann sagte, sie finde die Idee nach wie vor gut, die stoße nur wegen der Finanzierung an Grenzen. Kretzschmer betonte, für ihn sei es wichtiger, den Blick darauf zu richten, was protestantische Ideen für die Gestaltung der Zukunft in einer globalen Gesellschaft beitragen können.

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Der berühmte Thesenanschlag Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche gilt als Beginn der Reformation. Diese Tat löste eine weltweite Bewegung aus, welche die Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und die weltweit Spuren hinterließ. Die Reformation prägt neben Kirche und Theologie auch Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache und Recht. Kaum ein Lebensbereich bleibt von der Reformation unberührt. Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag zum 500. Mal.

Informationen

Quelle:epd Datum:26-11-13
Schlagworte:
Politik, Bundesregierung, Reformationsjubiläum, Michael Kretschmer, Margot Käßman, Stefan Dorgerloh