In etwa zwei Monaten wird Berlin für fünf Tage zum Zentrum des deutschen Protestantismus. Zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag werden dann mehr als 100.000 Christen erwartet. Auf dem Kirchentag wird es vor allem um aktuelle politische und religiöse Fragen gehen.
Der Kirchentag lädt zu mehr als 2000 politischen und geistlichen Veranstaltungen ein. Dabei wird das Gespräch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen im Mittelpunkt stehen. „Dialog ist die Grundhaltung“, sagte Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au bei der Vorstellung des Programms in Berlin. Der gesellschaftliche Zusammenhalt und der Dialog in Europa zwischen Religionen, Konfessionen und Nationen sind die Schwerpunktthemen.
Beinahe 600 Seiten Programm
Die Veranstalter präsentierten das fast 600 Seiten starke Veranstaltungsprogramm in Berlin. Prominente aus Kirche und Gesellschaft werden auf verschiedenen Podien erwartet. Darunter sind der neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz. Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg statt und steht in diesem Jahr im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums.
Drei Gottesdienste im Zentrum der Bundeshauptstadt werden den Kirchentag eröffnen: am Brandenburger Tor, auf dem Gendarmenmarkt und auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. Thematisch steht das Christentreffen auch im Zeichen der Fluchtbewegung. Am Freitag sollen um 12 Uhr alle Veranstaltungen für eine Schweigeminute zum Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen unterbrochen werden.
Auf dem Vorplatz der Marienkirche, passenderweise am Denkmal Martin Luthers, veranstaltet die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ das FORUM REFORMATION. „Hier wollen wir die Vielschichtigkeit des 500. Reformationsjubiläums zeigen und einen Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten dieses einmaligen Ereignisses werfen“, erklärte Markus Galle, Pressesprecher der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“. Akteure aus Kultur, Tourismus und Politik laden die Besucher des Kirchentags und auch alle Berliner ein, miteinander ins Gespräch zu kommen.