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Gothaer Tafelaltar reist in die USA

Erstmals kommen kostbare Ausstellungsstücke zu Martin Luther und seiner Zeit in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Abbau Gothaer Tafelalter
Gestern (7.12.15) wurde im Herzoglichen Museum Gotha der Tafelaltar abgebaut (Bild: © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha / Carola Schüren)

Aus Thüringen in die USA: Der Gothaer Tafelaltar aus dem 16. Jahrhundert im Herzoglichen Museum wird nächstes Jahr im Minneapolis Institute of Art gezeigt. Die kostbare Leihgabe wurde am Montag (7.12.15) im Altdeutschen Saal des Museums abgebaut und kehrt erst im Jahr nach der Präsentation wieder in das Thüringer Museum zurück.

Exponate geben Einblick in das Zeitalter der Reformation

„Hier stehe ich und kann nicht anders“ – diese Martin Luther zugeschriebenen Worte auf dem Wormser Reichstag stehen im kommenden Jahr für drei Ausstellungen, die in den USA gezeigt werden. Unter dem Titel „Here I Stand – Luther Exhibitions USA 2016“ vermitteln archäologische Fundstücke, authentische Realien sowie Kunstwerke, Autographen und Drucke in Minneapolis ein umfassendes Bild vom Leben und Wirken Luthers und geben einen Einblick in das Zeitalter der Reformation

Die Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha stellt hierfür ein besonderes Glanzstück seiner Sammlung zur Verfügung: Der berühmte Gothaer Tafelaltar von 1539-1541, aus der Werkstatt des Heinrich Füllmaurer (um 1500-1548), dürfte die amerikanischen Besucher besonders erfreuen. Der Altar des Württemberger Meisters stammt aus der Zeit um 1540. Die 160 Tafeln richteten sich einst wie eine Bilderbibel sowohl an den lesekundigen Gebildeten als an den einfachen Mann. In Wort und Bild wird vom Leben und Wirken Jesu Christi erzählt, wobei allen Heiligen der Heiligenschein fehlt und die Teufelsgestalten in Mönchskutten gekleidet sind. Zusammen mit den Bibeltexten nach Luther gilt der Altar damit als propagandistisches Bildwerk des protestantischen Glaubens.

Aufgebauter Flügelaltar
Der aufgebaute Altar im Altdeutschen Saal des Herzoglichen Museums Gotha (Bild: © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha / Lutz Ebhardt)

Animation in Gotha

Während der Präsentation in den USA ist der Tafelaltar in Gotha nur in animierter Form an einem Multimedia-Pult zu sehen. Seine Stelle im Herzoglichen Museum nimmt nach Angaben der Stiftung bis 2017 ein Schnitzaltar Anna Selbdritts aus der Zeit vor 1500 mit der heiligen Anna, ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind ein.

Neben der Gothaer Stiftung Schloss Friedenstein sind an der Ausstellung zum Reformationsjubiläum 2017 auch das Deutsche Historische Museum Berlin, das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle und die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt beteiligt. Gefördert wird das Projekt vom Auswärtigen Amt.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd Datum:07-12-15
Schlagworte:
Here I Stand, Gotha, Minneapolis Institute of Art, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha

Here I Stand – Luther in Amerika

Das Projekt „Here I Stand… “ ist als Ausstellungsreihe konzipiert und wird in den großen Metropolen New York, Minneapolis und Atlanta in den Vereinigten Staaten präsentiert.

Gotha

Gotha, die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg, blickt auf eine lange Geschichte im Zusammenhang mit der Reformation zurück. Martin Luther weilte mehrere Male in der Stadt.