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Freilichttheater zum Reformationsjubiläum in Bad Wimpfen

Plakat zum Theaterstück „Die Goldschmiedin von Wimpfen“. (Bild: Stauferpfalz Festspiel Bad Wimpfen e.V.)

Bereits 1903 führten die Bürger im baden-württembergischen Wimpfen ein Theaterstück auf. Damals wurden Szenen aus der Stadtgeschichte gezeigt. Zum Reformationsjubiläum macht sich der Verein Stauferpfalz Festspiel daran, ein passendes Stück auf die Bühne zu bringen. Unter dem Titel „Die Goldschmiedin von Wimpfen“ wird – wie schon 1903 – eine Episode aus der Stadtgeschichte aufgeführt. Insgesamt sind in den nächsten Wochen acht Vorstellungen im Kurpark der Stadt geplant. 

Wimpfen war – wie viele Orte im deutschsprachigen Südwesten – eine Hochburg der Reformation. Um 1300 hatte die Stadt Marktrecht erlangt und war so zu einer gewissen Bedeutung gekommen. So hatte sich ein recht starkes Bürgertum gebildet. Von 1523 bis 1526 wirkte Erhard Schnepf in der Stadt als Prediger. Der gebürtige Heilbronner hatte Luthers Heidelberger Disputation beigewohnt und war zu einem Verteidiger der Lehren Luthers und Bewunderer des Reformators geworden. Allerdings dauerte es bis 1546 ehe der Rat der Stadt die Durchführung der Reformation beschloss. Schon 1588 verzeichnen die Bürgerlisten nur noch rund dreißig Katholiken in der Stadt. Der Rat der Stadt vergab keine Bürgerrechte mehr an Katholiken. Kirchen wurden an die protestantische Gemeinde übereignet oder von beiden Religionsgruppen genutzt.

Das Freiluftschauspiel „Die Goldschmiedin von Wimpfen“ ist in der Zeit von Schnepfs Wirken angesiedelt. Es vermittelt so einen Eindruck von der im Geiste und Glauben gespaltenen Bürgerschaft in der damaligen Reichstadt Wimpfen. Historische Figuren wie Heinrich Vogtherr, die Eheleute von Gemmingen, Götz von Berlichingen, Katharina Hipler, die Frau des Bauernkanzlers Hiplers, Bürgermeister Maler, der Dechant Hans Heilmann aus dem Kloster St. Peter sowie Pfarrer Erhard Schnepf mit seiner späteren Frau Gretel sind Teil des Theaterstücks. Aber symbolische Zeitzeugen wie ein Ablasshändler und fiktive Figuren spielen ebenso eine Rolle und lockern das Schauspiel humorvoll auf. 

Vor dem Hintergrund eines die Stadt bedrohenden Bauernheers wird in der Stadt um die Marienkirche und den rechten Glauben gerungen. Zugespitzt wird das Ganze durch das Werben des Malers Heinrich Vogtherr d.Ä. um die Tochter des Goldschmieds, Marie Berlin. Der soll für Dietrich von Lemmingen Fresken in der Stadtkirche malen, ist aber auch in den Bauernkrieg verwickelt. Wie das nun alles genau zusammenhängt, erlebt man am besten selbst.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Stauferpfalz Festspiel e.V. Datum:07-07-17
Schlagworte:
Theater, Open Air, Bad Wimpfen, Reformationsjubiläum, Bauernkrieg, Die Goldschmiedin von Wimpfen

Info

„Die Goldschmiedin von Wimpfen“

Freilichttheaterstück zum Reformationsjubiläum

Kurpark, vor dem Hotel am Rosengarten
74206 Bad Wimpfen 

Termine:
Premiere 8. Juli um 20 Uhr
Weitere Vorstellungen am 9., 15., 16., 22., 23., 28. und 29. Juli.

Eintrittskarten:
11 Euro, ermäßigt 9 Euro. Abendkasse 13 Euro
Vorverkauf online.

Weitere Informationen:
Website des Stauferpfalz Festspiel e.V.