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EKD bedauert „Bildersturm“ der Reformation

Dialog mit Ökumenischem Patriarchat zur Bedeutung von Bildern.

Ikonoklastische Ausschreitungen von Calvinisten in der Liebfrauenkathedrale von Antwerpen am 20. August 1566 (Kupferstich von Frans Hogenberg, 1588) (Foto: Wikimedia)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bedauert die Zerstörungen von religiösen Bildern während der Reformationszeit. Dies stellten Theologen der EKD im bilateralen theologischen Dialog mit Vertretern des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel fest, der in der vergangenen Woche in der Hamburger Missionsakademie stattfand. 

Bildzerstörung abgelehnt

„Im Themenjahr zu ‚Bild und Bibel‘ stellen wir fest, dass die Bilder in vielfältigsten Formen seit langem Ausdruck evangelischer Frömmigkeit geworden sind. Die Zerstörung von Bildern lehnt die Evangelische Kirche ab“, betonte EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, die Leiterin der evangelischen Dialogkommission, für die evangelische Seite.

Im sogenannten „Bildersturm“ der Reformation waren Gemälde, Skulpturen, Kirchenfenster und Orgeln von den Anhängern der Reformation insbesondere in Süddeutschland, der Schweiz, England und den Niederlanden aus den Kirchen entfernt und vielfach auch zerstört worden. Reformatoren wie Zwingli und Calvin lehnten die Bilder als Götzendienst ab und beriefen sich dabei unter anderem auf die Zehn Gebote.

Bildbetrachtung aus evangelischer und aus orthodoxer Sicht

Anlass für die Auseinandersetzung mit dem Bildersturm in der Reformationszeit war die 16. Begegnung zwischen Vertretern der EKD und des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel in der vergangenen Woche, zu der die EKD in die Missionsakademie an der Universität Hamburg eingeladen hatte.

Erstmals behandelten sie das Thema „Bild“ aus evangelischer und aus orthodoxer Sicht. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sandten den Delegierten ihre Grüße und Segenswünsche. Mit Blick auf die griechischen Teilnehmer des Treffens betonte Bedford-Strohm in seiner Grußadresse in besonderer Weise den hohen Wert des Friedensprojektes Europa.

Informationen

Quelle:EKD/epd Datum:15-07-15
Schlagworte:
Bildersturm, Evangelische Kirche in Deutschland, Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel"