Der 6. Katharina-Tag lädt am 4. und 5. Juli nach Torgau ein.
„Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“, so lautet zumindest ein vielbekanntes Zitat. Im Falle der Katharina von Bora kann dieses Zitat tatsächlich nicht treffender sein.
Die Frau hinter Martin Luther bewies lange vor dem Zusammentreffen mit dem Reformator ihre Vielschichtigkeit, Willenskraft und Reflexionsfähigkeit. Nach ihrer Flucht aus dem Kloster Nimbschen bei Torgau traf Katharina auf Martin Luther und ehelichte den Reformator. Keineswegs besaß Katharina ein zartes Gemüt. Ihr Hang zu Disziplin und liebevoller Strenge veranlasste Martin Luther ihr den liebevollen Spitzname „Herr Käthe“ zu geben. Sie versorgte die gemeinsamen Kinder, koordinierte den Haushalt und Ländereien, betreute eine Krankenstation und prägte nicht zuletzt, auch durch ihre Teilnahme an Diskussionen und Tischreden, die Reformation.
Feierlichkeiten mit Erinnerung an Katharina von Bora
Um an diese besondere Frau zu erinnern, wird vom 4. Juli bis zum 5. Juli der
6. Katharina-Tag begangen. Im Zuge der Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 findet in Torgau – mittlerweile jedes Jahr – das Fest um Katharina von Bora statt.
Die kleine Stadt an der Elbe spielte im Leben der Katharina eine nicht unbedeutende Rolle. Nach ihrer Flucht aus dem Kloster führte sie ihr Weg über Torgau nach Wittenberg. Nach Ausbruch der Pest, nach dem Tod des Reformators, floh Katharina mit ihren Kindern nach Torgau und verstarb dort kurz nach der Flucht im Jahr 1552. Beigesetzt wurde sie in der Stadtkirche St. Marien. Die einzige Gedenkstätte der Katharina von Bora ist ebenfalls in Torgau zu finden. In der Katharinenstraße erinnert das Sterbehaus an das couragierte Leben der Katharina von Bora.
Gäste der Feierlichkeiten an den vergangenen Katharina-Tagen waren bisher Margot Käßmann, Marianne Sägebrecht, Wibke Bruhns, Manon Straché und Ulla Meinecke. Lesungen, Vorträge, Konzerte, Straßentheater – Torgau erwacht jedes Jahr zu einem kulturellen, informativen und historischen Spektakel.
In diesem Jahr stehen am 4. Juli alle Namensschwestern der Katharina im Mittelpunkt. Auch Formen der anderen Schreibweisen – Katarina, Katherina, Katerina, Catharina, Catarina, Catherina, Caterina – sind aufgerufen auf den Marktplatz zu kommen. Die Namensschwestern erwartet, dann ganz ohne Aufwand, neben einem Sektempfang und einer kostenlosen Stadtführung, auch die Teilnahme an Verlosungen sowie ein Besuch der 1. Nationalen Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“.