Das Museum Weißenfels zeigt bis zum 21. Januar 2018 die Sonderausstellung unter dem Titel „Dynastiegewitter. August der Starke versus Herzog Christian“. Die Ausstellung zum Streit über Kirche und Glaube ist ein Beitrag zum 500. Reformationsjubiläum. Die Vernissage am Freitag (29.9.) hatte mehr als 100 Besucher in das Museum gelockt.
Während August der Starke 1697 plötzlich zum katholischen Glauben wechselte, um sich die polnische Königskrone zu sichern, war Herzog Christian ein „eingefleischter Lutheraner“, so die Ausstellungsmacher. Der Weißenfelser entwickelte sich zu einem der größten Kritiker des Kurfürsten und löste damit ein „wahres Gewitter der Dynastien“ aus, welches darin gipfelte, dass Herzog Christian behauptete, er sei der rechtmäßige Repräsentant von Kursachsen.
Die Ausstellung im Schloss Neu-Augustusburg zeigt mehr als 100 Objekte, die zum Teil noch nie öffentlich zu sehen waren. Darunter sind persönliche Gegenstände von Herzog Christian, die zuletzt vor 250 Jahren in der Saalestadt waren, wie ein Jagdgewehr, mit dem der Herzog in den Wäldern um Weißenfels unterwegs war. Zu den Leihgebern gehören unter anderem die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Herzogsloge erstmals wieder zugänglich
Ein Höhepunkt ist die Herzogsloge, die mit der Sonderausstellung erstmals wieder für Besucher zugänglich ist. Der Herzog, seine Ehefrau und die Kinder verfolgten dort einst Gottesdienste und Konzerte. In Vitrinen werden unter anderem die Großenhainer Kirchenagenda und der Sangerhauser Kirchenschatz ausgestellt. Dazu gehören auch eine Taufschale, ein Abendmahlkelch und Leuchter, die vom Herzog zu seinem Amtsantritt 1712 gestiftet wurden. Durch die Fenster der Loge können Gäste in die Schlosskirche schauen.