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Dresdner Hygiene-Museum präsentiert Fotografien aus dem „Lutherland“

Martin-Luther-Skulptur am Elbufer bei Lutherstadt Wittenberg (Bild: Jörg Gläscher)

Unter dem Motto „Lutherland“ lädt das Deutsche Hygiene-Museum Dresden im Reformationsjubiläumsjahr zu einer Ausstellung über den christlichen Glauben und religiöse Wurzeln ein. Zu sehen sind von Samstag an Fotografien des Leipziger Künstlers Jörg Gläscher. Dazu ist der 51-jährige Fotograf seit Oktober 2015 durch Mitteldeutschland, das Kernland der Reformation, und andere Regionen Deutschlands gereist. In Mitteldeutschland spielt Religion für weite Teile der Bevölkerung keine Rolle mehr: Im „Lutherland“ stehen Kirchengebäude leer, Kirchenaustritte übersteigen die Anzahl der Eintritte.

Gläscher begleitete mit seiner Kamera die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, ebenso wie die Jesus Freaks, einen Gottesdienst im Hamburger Hafen oder die Beerdigung von Helmut Schmidt. Für ihn sei der christliche Glaube ein „sehr gutes Wertemodell“, auch für Nichtchristen. „Das Miteinander und das Füreinander und die Fürsorge, die sehr deutlich auch im evangelischen Glauben gelebt wird, ist ein sehr gutes Gesellschaftsmodell“, sagte Gläscher.

Überrascht habe ihn die Vielfalt des gelebten Glaubens – „von deutlich konservativen Positionen in der Liturgie im Gottesdienst bis hin zu freien Interpretationen der Jesus Freaks“. Allerdings stellt Gläscher auch fest: „Der Glaube wird sehr deutlich gelebt, aber er ist kein Massenphänomen.“ Dem Museum zufolge betrachtet Gläscher die „Welt des Glaubens“ mit „einer aufmerksamen Distanz und mit kühler Sympathie“. Seine Bilder hielten „Momente von Innerlichkeit und Kontemplation fest, aber auch Situationen der Solidarität und Gemeinschaft“, hieß es.

Für seine Bilder hat sich der Fotograf bewusst entschieden, keine makellosen Ansichten zu fotografieren. So hat er die Wartburg mit einer Tankstelle davor aufgenommen oder die Schlosskirche in Wittenberg – das Zentrum der Reformation – mit Baugerüst, nicht als frisch saniertes Gebäude. „Man darf es nicht zu sauber und zu schön machen, sonst wird es einfach kitschig“, so Gläscher. 

Jörg Gläscher wurde 1966 in Osnabrück geboren, er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Der Fotograf lebt und arbeitet in Leipzig und Hamburg. Seit 2016 hat er einen Lehrauftrag für Fotografie an der Fachhochschule Hannover.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/DHMD Datum:08-03-17
Schlagworte:
Reformationsjubiläum, Martin Luther, Lutherland, Dresden, Deutsches Hygiene-Museum

Info

„Lutherland“

Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum, Dresden

11. März bis 5. Juni 2017
Dienstag bis Sonntag, feiertags
10 bis 18 Uhr

Eintritt 8 Euro/4 Euro ermäßigt

weiterführende Informationen

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Lingnerplatz 1

01069 Dresden

0351 4846-400