Relevanz für die Gegenwart
Nach den Herausgeberinnen sei mit der neuen Freiheitserfahrung, die durch Martin Luther und das Evangelium ermöglicht wurde, eine Wirkungsgeschichte freigesetzt worden.
„Sie hat durch Jahrhunderte hindurch die reformatorischen Kirchen sowie auch die katholische Kirche geprägt und durch vielfältige und unterschiedlich gelagerte, berechtigte und weniger berechtigte, förderliche und ruinöse Rezeptionsprozesse nicht nur das kirchliche, sondern auch das gesamtkulturelle Bewusstsein direkt und indirekt beeinflusst“, heißt es in der Einleitung der Publikation.
In sieben Beiträgen werden unterschiedliche Texte Luthers diskutiert. Die Intention der Autoren sei es „[…] die Kerngedanken seines Freiheitsverständnisses in der ihm eigentümlichen Sprachkraft entfalten, wieder näher bekannt zu machen, ihre Gedankenführung zu erhellen, sie in eigener Gedankenführung für die Gegenwart zu erschließen und so den Leser und die Leserin zur eigenen Auseinandersetzung mit Luthers Freiheitsverständnis anzuregen“.
Herausgekommen ist ein vielfältiger Sammelband, der die Freiheit in ihrer mannigfachen Komplexität betrachtet. Die unterschiedliche Themenauswahl der einzelnen Autoren erlaubt einen universellen Zugang in die Dimensionen der Freiheitsverständnis. Freiheit von sich, Unfreiheit, Luther als Urheber der Freiheit oder auch politische Freiheitsideen – die Texte verbinden Themen der Gegenwart mit den Schriften Luthers aus dem 16. Jahrhunderts.
Christine Axt-Piscalar und Mareile Lasogga: „Dimensionen christlicher Freiheit“, Evangelische-Verlagsanstalt Leipzig 2015, 228 Seiten, ISBN 978-3-374-03931-9,
19,80 Euro.