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Die Weltausstellung Reformation geht in ihre letzten Themenwochen

Himmelszelt und House of One im Torraum 6. (Bild: Martin Jehnichen)

Die Wittenberger Weltausstellung Reformation beschäftigt sich in ihrer vorletzten Themenwoche seit Mittwoch (30. August) mit der Schöpfung und ihrer Bewahrung. Dabei sollen nach Angaben des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“ Handlungsmöglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit natürlichen Ressourcen diskutiert werden. Am kommenden Freitag ist zudem eine Feier anlässlich des Ökumenischen Tages der Schöpfung geplant.

Die fünfzehnte von insgesamt 16 Themenwochen der Weltausstellung rückt wirtschaftspolitische Debatten wie den Dieselskandal ebenso in den Mittelpunkt wie religiöse und ethische Aspekte zur Schöpfung. Zu Gast sind unter anderem die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, der evangelische Theologe und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer sowie die Europa-Abgeordneten Arne Lietz (SPD) und Sven Giegold (Grüne). Im Himmelszelt des Lutherischen Weltbundes (LWB) sind die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder sowie die Schlesische Evangelische Kirche aus Tschechien zu Gast.

Auch der neunte Elbekirchentag findet statt

Im Rahmen der Themenwoche findet am Samstag in Wittenberg auch der neunte Elbekirchentag statt. Unter dem Motto „Flüsse verbinden“ diskutieren die Teilnehmer über die Entwicklung neuer Wege im Umgang mit Konflikten am Fluss. Initiatoren des Elbekirchentages sind die Umweltbeauftragten der evangelischen und katholischen Kirchen in Mitteldeutschland. Die Tradition der Elbekirchentage begann 2008 im nahegelegenen Coswig (Anhalt).

Bereits im Vorfeld hat der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig eine transparente Umsetzung für das im Frühjahr verabschiedete „Gesamtkonzept Elbe“ von Bund und Ländern gefordert. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem Kompromiss zwischen ökologischen Anliegen und einer umweltverträglichen Schifffahrt“, sagte Liebig. Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Hans-Joachim Döring, sprach sich für einen Ausbau des Elbeseitenkanals aus. „Das ist ein Weg zu tragfähigen Kompromissen zwischen Ökologie und Güterschifffahrt“, so Döring. „Die konsequentere Nutzung des Seitenkanals würde der Binnenschifffahrt wirtschaftlich nützen, sie planbarer machen und große Potenziale für die ökologische Nutzung der Elbe und ihrer Auen eröffnen.“ 

Die Schlossbühne bei einer der Abendveranstaltungen im Rahmen der Weltausstellung Reformation. (Bild: Martin Jehnichen)

Musikalisch sind in der vorletzten Themenwoche unter anderem der Liedermacher Fritz Baltruweit zu erleben, der am 1. September auf der Hauptbühne am Schloss auftreten wird. Am Sonntagnachmittag treten mit dem Duo „Zwei im Gartenhäuschen“ die Wahl-Wittenberger Elena Bianchi und Jan P. Pajak auf der Marktbühne auf. Sie spielen neben deutschen und englischen auch italienische Songs, sowohl aktuell als auch älter. Zum Singer-Songwriter-Abend am Sonntag finden sich das Duo Parallel und die Sängerin Elif auf der Hauptbühne ein.

Zum Abschluss der Weltausstellung folgt ab dem 6. September die Themenwoche „Die Botschaften von 2017“. Dann wird es darum gehen festzuhalten, was aus dem Reformationsjahr für die Zukunft mitgenommen werden kann. Dazu wird ebenfalls wieder die Reformationsbotschafterin der EKD erwartet, die unter anderem mit dem Oberbürgermeister von Lutherstadt Wittenberg, Torsten Zugehör, und Ingeborg Berggreen-Merkel über die Botschaften aus dem Torraum „Kultur“ sprechen wird.

„Luther und die Avantgarde“ noch bis 17. September zu sehen

Bei der Weltausstellung Reformation kommen noch bis zum 10. September Vertreter von mehr als 80 Kirchen und Organisationen in der Lutherstadt zusammen, um über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu diskutieren. Mit der Freiluftausstellung in den Wallanlagen um die Wittenberger Altstadt feiert die evangelische Kirche in diesem Jahr das 500. Jubiläum der Reformationsbewegung an deren Ausgangsort.

Eine Woche länger läuft noch die Ausstellung „Luther und die Avantgarde“. Dort haben sich zahlreiche namhafte Künstler mit Luther und der Reformation auseinandergesetzt. Zu den Ausstellern im Alten Gefängnis in Lutherstadt Wittenberg zählt beispielsweise auch der chinesische Künstler Ai Weiwei.

Informationen

Autor:luther2017.de Datum:01-09-17
Schlagworte:
Weltausstellung Reformation, Themenwochen, Wittenberg, Botschaften, Bewahrung

Info

„Tore der Freiheit“

Weltausstellung Reformation

20. Mai bis 10. September

Eintritt:
Tageskarte 19 Euro, ermäßigt 14 Euro

Weitere Informationen unter
r2017.org/weltausstellung-reformation/

Luther und die Avantgarde

Die Ausstellung „Luther und die Avantgarde“ schlägt einen Bogen vom Avantgardisten Luther zu Gegenwartskünstlern, die sich im früheren Gefängnis in Wittenberg, in Kassel und Berlin mit dem Thema Freiheit auseinandersetzen.

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