Die Wittenberger Weltausstellung Reformation beschäftigt sich in ihrer vorletzten Themenwoche seit Mittwoch (30. August) mit der Schöpfung und ihrer Bewahrung. Dabei sollen nach Angaben des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“ Handlungsmöglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit natürlichen Ressourcen diskutiert werden. Am kommenden Freitag ist zudem eine Feier anlässlich des Ökumenischen Tages der Schöpfung geplant.
Die fünfzehnte von insgesamt 16 Themenwochen der Weltausstellung rückt wirtschaftspolitische Debatten wie den Dieselskandal ebenso in den Mittelpunkt wie religiöse und ethische Aspekte zur Schöpfung. Zu Gast sind unter anderem die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, der evangelische Theologe und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer sowie die Europa-Abgeordneten Arne Lietz (SPD) und Sven Giegold (Grüne). Im Himmelszelt des Lutherischen Weltbundes (LWB) sind die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder sowie die Schlesische Evangelische Kirche aus Tschechien zu Gast.
Auch der neunte Elbekirchentag findet statt
Im Rahmen der Themenwoche findet am Samstag in Wittenberg auch der neunte Elbekirchentag statt. Unter dem Motto „Flüsse verbinden“ diskutieren die Teilnehmer über die Entwicklung neuer Wege im Umgang mit Konflikten am Fluss. Initiatoren des Elbekirchentages sind die Umweltbeauftragten der evangelischen und katholischen Kirchen in Mitteldeutschland. Die Tradition der Elbekirchentage begann 2008 im nahegelegenen Coswig (Anhalt).
Bereits im Vorfeld hat der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig eine transparente Umsetzung für das im Frühjahr verabschiedete „Gesamtkonzept Elbe“ von Bund und Ländern gefordert. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem Kompromiss zwischen ökologischen Anliegen und einer umweltverträglichen Schifffahrt“, sagte Liebig. Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Hans-Joachim Döring, sprach sich für einen Ausbau des Elbeseitenkanals aus. „Das ist ein Weg zu tragfähigen Kompromissen zwischen Ökologie und Güterschifffahrt“, so Döring. „Die konsequentere Nutzung des Seitenkanals würde der Binnenschifffahrt wirtschaftlich nützen, sie planbarer machen und große Potenziale für die ökologische Nutzung der Elbe und ihrer Auen eröffnen.“