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Christliche Pfadfinder schlagen Bundeslager in Wittenberg auf

Die typischen schwarzen Zelte prägen die Silhouette des Pfadfinderlagers. (Bild VCP/Andreas Kläger)

Die evangelischen Pfadfinder haben am Donnerstag ihr zehntes Bundeslager in der Reformationsstadt Wittenberg aufgeschlagen. Bis zum 5. August werden etwa 4000 junge Erwachsene aus dem Bundesgebiet und knapp 300 internationale Gäste erwartet, wie der Verband Christlicher Pfadfinder (VCP) in der Lutherstadt mitteilte. 

Bei einem Lagerrundgang sagte die VCP-Bundesvorsitzende Julia Lumma, das Bundeslager sei „das Highlight in diesem Jahr, bei dem sich Jugendliche in konfessionell offenen Gruppen und in verschiedenen Themenbereichen zu unserem Lager-Motto ‚Weitblick‘ ausprobieren können“. Das Motto beschreibe „den Mut, den Menschen wie Martin Luther und viele andere hatten, Probleme zu erkennen, die sich trauten, sie zu benennen und Lösungen vorzuschlagen“, hieß es beim VCP. In der Regel findet das Pfadfinderlager alle vier Jahre statt. Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums wurde der Turnus unterbrochen und das Lager um ein Jahr vorgezogen.

Der 30 Hektar große Zeltplatz für das Bundeslager liegt auf einer Grünfläche im Nordosten Wittenbergs. 15 Kilometer Stangenholz sind in den Zelten verbaut, für die Verpflegung der Teilnehmer gibt es ein 2000 Quadratmeter messendes Festzelt. Zur Ausstattung des hygienischen Bereichs zählen 85 Toilettenhäuschen, 2,5 Kilometer Frisch- und Abwasserleitungen sowie 256 Wasserhähne. In dem eigenen Lagerhospital stehen für den medizinischen Notfall zehn Ärzte, zehn Sanitäter, fünf Krankenpfleger und ein Rettungswagen bereit. Für den Krisenfall sei auch ein Plan mit den örtlichen Behörden entwickelt worden. 2014 hatte das Bundeslager im württembergischen Münsingen aufgrund eines Unwetters evakuiert werden müssen.

Für die Dauer des Bundeslagers haben sich prominente Besucher angesagt. Am Freitag wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erwartet. Als Schirmherr des Lagers will er mit den jungen Pfadfindern ins Gespräch kommen, wie es hieß. Für den 3. und 4. August haben sich die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann und die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, angekündigt.

Am 30 Juli findet ein Besuchertag für interessierte Wittenberger statt. Nach einem Gottesdienst um 11 Uhr werden unter anderem Führungen über den Platz angeboten. Daneben können die Gäste auf einem Stationenlauf auch ihren eigenen Pfad durch das Lager finden – und Quizfragen beantworten sowie Aufgaben lösen. Verknüpft ist der Besuchertag mit einer Registrierungsaktion als Stammzellspender für die DKMS.

Der Verband Christlicher Pfadfinder zählt nach eigenen Angaben bundesweit rund 47000 aktive Mädchen, Jungen, Frauen und Männer sowie etwa 5000 ehrenamtliche Mitarbeiter. Zu den Werten der evangelischen Pfadfinder gehören die Erziehung von jungen Menschen zu Demokratiefähigkeit und Frieden, der Schutz von Natur und Umwelt, die Orientierung am Evangelium, Internationalität sowie der Spaß am Abenteuer.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/VCP/Mitteldeutsche Zeitung Datum:27-07-17
Schlagworte:
Lutherstadt Wittenberg, Pfadfinder, Verband Christlicher Pfadfinder, Bundeslager, Jamboree