Anlässlich des Reformationsjubiläums in diesem Jahr setzen das Bundesjugendorchester und die acht Tänzerinnen und Tänzer des Bundesjugendballett ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Im Januar beginnen die beiden Ensembles ihr zweites Kooperationsprojekt und präsentieren die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit auf einer deutschlandweiten Tournee. Tänzerisch und musikalisch beleuchtet das gemeinsame Projekt „Gipfeltreffen – Reformation“ die Reformation und Martin Luther – und zeigt, wie das fünfhundert Jahre zurückliegende Ereignis bis heute junge Künstler inspiriert.
Das musikalische Erbe Luthers und des Protestantismus wird durch zwei Werke der zeitgenössischen Komponisten Michel van der Aa und Enjott Schneider und zwei Stücke der Gastchoreografen Zhang Disha und Andrey Kaydanovskiy in die Gegenwart überführt. Als besonderes Highlight wird John Neumeiers Choreografie „Bach-Suite 3“ erstmalig in Gänze und in Begleitung eines Orchesters vom Bundesjugendballett aufgeführt.
Aufhebung der Grenzen zwischen Orchester und Bühne
Die Mitglieder des Bundesjugendballett und des Bundesjugendorchesters gestalten das Thema der Reformation künstlerisch mit jugendlichem Elan und Professionalität. Die Grenzen zwischen Bühne und Orchestergraben verschwimmen und werden aufgelöst: Beide Ensembles werden gleichzeitig auf der Bühne agieren. Das stellt die besondere Herausforderung der Produktion dar. Die beiden Ensembles lösen die Grenzen zwischen Bühne und Orchestergraben auf: Sie agieren gleichzeitig auf der Bühne. Das ist die besondere Herausforderung bei dieser Produktion. Wie bereits beim ersten „Gipfeltreffen“ wird auch in diesem Jahr Dirigent Alexander Shelley das Orchester leiten. Die Künstlerische Leitung des Bundesjugendballett hat Kevin Haigen inne.
Neben den genannten zeitgenössischen Stücken wird auch Felix Mendelssohn-Bartholdys Sinfonie Nr. 5 „Reformation“ gespielt, verwoben mit Chorälen von Martin Luther. Zhang Aisha entwickelte eine Choreografie zum Sinfonischen Gedicht für Orchester „Ein feste Burg“ von Enjott Schneider, während Andrey Kaydanovskiy eine Choreografie zu Michel van der Aa gestaltete. Die Tournee beginnt mit der Vorpremiere in der Lübecker Musik- und Kongresshalle am 12. Januar, bevor am 13. Januar in der Staatsoper in Hamburg die Premiere folgt. Termine in Essen, Coesfeld, Berlin, Dresden, Marburg, Ludwigsburg und schließlich Schweinfurt vervollständigen die Tournee.
Das Bundesjugendorchester und das Bundesjugendballett
Das Bundesjugendorchester wurde 1969 gegründet und bringt seitdem Deutschlands jüngste Spitzenmusiker zwischen 14 und 19 Jahren zusammen. Es ist das Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Berühmte Dirigenten wie Kirill Petrenko, Kurt Masur, Sir Simon Rattle oder Gustavo Dudamel standen bereits am Pult; als Solisten waren u.a. Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann, Fazil Say sowie die Rockmusiker Sting und Peter Maffay dabei. 2016 erhielt das Orchester zusammen mit Campino, bekannt vor allem als Frontmann der Band Die Toten Hosen, den Echo Klassik in der Kategorie „Klassik für Kinder“. Das Orchester fungiert auch als Kulturbotschafter der Bundesrepublik Deutschland und tourt daher durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
Wesentlich jünger ist das Bundesjugendballett. 2011 von John Neumeier gegründet, besteht es aus acht internationalen Tanztalenten mit abgeschlossener Berufsausbildung im Alter von 18 bis 23 Jahren. Es ist am Ballettzentrum Hamburg beheimatet. Jedes Ensemblemitglied gehört dem Bundesjugendballett für maximal zwei Jahre an. Ziel ist es, das Ballett an neue, ungewöhnliche Orte zu bringen und vor allem junge Zuschauer zu begeistern. Hierfür erfindet die Compagnie als kleines Ensemble ohne feste Spielstätte den Tanz stetig neu – an Orten, die fernab von jeder herkömmlichen Ballettgeographie liegen. Deutschlandweit und im Ausland macht das Bundesjugendballett den Tanz zu einem öffentlichen und sozialen Erlebnis.