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Ausflugstipp: Lutherrundweg in Gera

Blick auf den früheren Bergfried von Schloss Osterstein in Gera. (Bild: Wikimedia Commons/Zacke82, CC BY-SA 3.0, beschnitten und rotiert)

Seit Beginn der Lutherdekade ist das touristische Interesse an Martin Luther und der Reformation deutlich angestiegen. Das thüringische Gera hat das Reformationsjubiläum auch genutzt, um dem Lutherweg Thüringen eine Ergänzungsroute zukommen zu lassen. So können Touristen in der früheren Fürstenstadt den Lutherweg als einen Rundweg erleben. Dort informieren insgesamt zwölf grüne Informationstafeln die Wanderer und Spaziergänger über die Örtlichkeiten und ihre Geschichte. 

Gera selbst war zu Beginn des 16. Jahrhunderts von kursächsischem Gebiet umgeben, lag also mitten im Kernland der Reformation. Heinrich der Ältere, Herr von Gera, war zwar dem kursächsischen Landesfürsten Gehorsam schuldig, widersetzte sich aber dennoch bis 1533 der Einführung der Reformation am Ort. So konnte ein 1526 gesandter Prediger sich nicht gegen den Rat der Stadt und die Geraer Herren durchsetzen. Erst im September 1533 fand eine Visitation statt, bei der die Pfarrer vor Ort von einer Kommission – der unter anderem Georg Spalatin angehörte – überprüft wurden und so die protestantische Lehre durchgesetzt wurde.

Tafeln auf dem Geraer Lutherrundweg sind unter dem Schloss Osterstein, der Marienkirche, der Salvatorkirche und der Lutherlinde gewidmet. Das Schloss Osterstein ist nur noch in Resten erhalten und war früher die fürstliche Residenz. Im Zweiten Weltkrieg wurde es allerdings durch Bomben weitgehend zerstört, die Ruinen in den 1960er Jahren gesprengt, so dass heute nur noch der frühere Bergfried und einige Wirtschaftsgebäude erhalten sind.

Die Salvatorkirche ist neben der Johanniskirche und der Trinitatiskirche eine der drei Innenstadtkirchen Geras. Die Salvatorkirche ist im Barockstil erbaut; ihr Innenraum wurde allerdings 1903 im Sinne des Jugendstils neu gestaltet. Außerdem besitzt sie eine der größten noch spielbaren Orgeln des Orgelbauers Ernst Röver. Die Marienkirche ist um 1440 im spätgotischen Stil entstanden und enthält unter anderem einen wertvollen spätgotischen Altar. Der Altarraum soll sogar schon um 1193 entstanden sein. Damit wäre er einer der ältesten Kirchenbauten der Region.

Eine weitere Sehenswürdigkeit etwas abseits des Lutherrundwegs ist ein Gedenkbild in der Trinitatiskirche. Die dritte der Innenstadtkirchen Geras ist zwischen 1609 und 1611 im Stil der Renaissance erbaut worden und war ursprünglich die Kirche des städtischen Friedhofs. Das dort erhaltene Gedenkbild zeigt Martin Luther gemeinsam mit Philipp Melanchthon und dem Geraer Reformator Heinrich Posthumus. Es entstand 1630 in Gedenken an die einhundert Jahre zuvor auf dem Reichstag zu Augsburg dargelegte Confessio augustana. 

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Brückenverein Gera/Stadt Gera Datum:26-07-17
Schlagworte:
Gera, Lutherweg, Thüringen, Sehenswürdigkeiten, Ausflugstipp

Lutherweg in Thüringen

Viele Stationen im Leben Martin Luthers liegen in Thüringen. In Eisenach ging der Reformator zur Schule, in Erfurt studierte er Theologie. Im Zentrum des Thüringer Lutherwegs liegt Erfurt und das dortige Augustinerkloster. Von dort ausgehend kann man sich auf vier unterschiedlichen Routen auf Luthers Spuren begeben