Zum 500. Reformationsjubiläum präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek die Schatzkammer-Ausstellung „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“. In dem dreiteiligen Ausstellungszyklus werden Werke deutscher Buchmalerei des Spätmittelalters und der frühen Renaissance gezeigt. Nun wird am Wochenende in München der dritte und letzte Teil der Reihe eröffnet. Unter dem Titel „Aufbruch zu neuen Ufern“ präsentiert die Staatsbibliothek vom 14. November 2016 bis 24. Februar 2017 seltene Exponate der Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Hommage an das Reformationsjubiläum
„Neue Bilder für die neue Zeit“ – wie kaum ein anderes Medium geben Bilder, Miniaturen, Zeichnungen und Holzschnitte in Handschriften und Büchern Einblicke in das von Umbrüchen und Entdeckungen geprägte 15. und frühe 16. Jahrhundert. Der Medienwandel mit seiner Auswirkung auf die Buchkunst bildet deshalb den thematischen Schwerpunkt der ersten Schatzkammer. Neben neuartige Illustrationen zeitgenössischer und klassischer Texte, Werken zu Geographie, Astronomie und Medizin treten natur- und parawissenschaftliche Ratgeber.
Natürlich darf in einer Ausstellung zur Buchmalerei das Buch der Bücher nicht fehlen, die Bibel. Es ist das zentrale Werk, das das ausgehende Mittelalter mit der beginnenden Neuzeit verbindet. Als Hommage an das Reformationsjubiläum 2017 zeigt die zweite Schatzkammer deshalb ausgewählte Bibeln von „Karl dem Großen bis zu Martin Luther“. So stimmt die Lutherbibel auf 500 Jahre Reformation ein, mit Porträts von Luther und Erzbischof Sigismund von Brandenburg aus der Cranach-Werkstatt sowie handschriftlichen Einträgen von Melanchthon. Die ältesten gezeigten Handschriften sind die in Tours zwischen 830 bis 843 entstandene Touronische Bibel und die Riesenbibel König Heinrichs IV. von 1060/70.
Ein herausragendes Werk mittelalterlicher Buchmalerei am Übergang vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch ist die Münchener Furtmeyr-Bibel (1465-70), eine Luxusfassung des Alten Testaments. Das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch ist die Gutenbergbibel. Die Ausstellung zeigt das Münchner Exemplar, eines von nur noch 50 auf Papier gedruckten Exemplaren. Außerdem ist die Lutherbibel zu sehen mit Porträts von Luther und Erzbischof Sigismund von Brandenburg aus der Cranach-Werkstatt sowie handschriftlichen Einträgen von Philipp Melanchthon.
Auch als Digitalausstellung verfügbar
Ausstellungsinteressierte, die keine Möglichkeit haben nach München zu reisen, können das Kunst- und Kulturangebot der Bayerischen Staatsbibliothek nutzen. Ob als Audioguide vor Ort, zur Vorbereitung des Besuches oder im Nachgang das ein oder andere noch einmal Revue passieren zu lassen – eine virtuelle Ausstellung lädt zum Entdecken der „Bilderwelten“ ein.
Denn mit dem Auftritt bei Google Arts & Culture wurde das Angebot um eine digitale Komponente erweitert. Der Zugang ist einfach und kostenlos möglich. Der zweite Teil „Ewiges und Irdisches“ der Ausstellungstrilogie „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“ ist bereits als virtuelle Ausstellung bei Google Arts & Culture zu sehen.