Skip to main content

Abschluss der Ausstellung "Leben nach Luther" in Gladbeck mit Ausblick auf die Zukunft des Pfarrhauses

Mehr als 1.000 Besucher besuchten die Wanderausstellung in Gladbeck

Johannes Schilling, Professor für Kirchengeschichte der Universität Kiel
Johannes Schilling, Professor für Kirchengeschichte der Universität Kiel (Foto: Martin Luther Forum Ruhr)

Zum Abschluss der Ausstellung „LEBEN NACH LUTHER – Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ im Martin Luther Forum Ruhr nahm Johannes Schilling, Präsident der Luther Gesellschaft e.V. und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für das Reformationsjubiläum 2017, die Zukunft des evangelischen Pfarrhauses in den Blick. Die Wanderausstellung, die vom Deutschen Historischen Museum in Kooperation mit der Internationalen Martin-Luther-Stiftung und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entwickelt worden ist, hatte in Gladbeck mehr als 1.000 Besucher in das Martin Luther Forum Ruhr gelockt.

Zahlreiche regionale Bezüge

In mehreren Kapiteln umreißt die Ausstellung ihr Thema: Ursprung von Pfarrfamilie und Pfarrhaus im Zuge der Reformation; Amtstrachten und Amtspflichten; Statusfragen der Pfarrfamilie im gesellschaftlichen Gefüge; die geistige und ökonomische Ausstattung des Pfarrhauses; Leistungen in Geistes- und Naturwissenschaften, die es hervorbrachte. Schließlich beleuchtet die Wanderausstellung das Verhältnis des Pfarrhauses zur Politik im 20. Jahrhundert. Das alles wurde im Martin Luther Forum Ruhr um zahlreiche regionale Bezüge erweitert.

Aus den historischen Bezügen entwickelte der Kieler Kirchengeschichtler Schilling Perspektiven für das evangelische Pfarrhaus in der Zukunft. Nur in den wenigstens Fällen werde das Pfarrhaus noch Hort der gesellschaftlichen Moral sein können, sagte er. Auch in einer säkularisierten Welt könne es aber ein Ort zeitgemäßer Intellektualität bleiben, wenn seine Bewohner ihren Beruf als Pfarrer als „vocatio“ und nicht nur als Job verstünden.

Stefan Zowislo, Leiter der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017"
Stefan Zowislo, Leiter der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017" (Foto: Martin Luther Forum Ruhr)

Basis für einen so verstandenen Pfarrerberuf sei eine fundierte theologische Ausbildung. Sie befähige die Pfarrer, das Pfarrhaus auch in Zukunft zu einem vielgestaltigen Ort zu machen, einem Ort, an dem der dreieinige Gott zuhause ist, ansteckt, bewegt und begeistert.

 

„Reformationsjubiläum 2017 keine protestantische Nischenparty“

Stefan Zowislo, Leiter der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017", hatte zuvor in seinem Grußwort das Verdienst des Martin Luther Forum Ruhr gewürdigt. „Mit ihrem Engagement hier im Westen der Republik tragen Sie heute schon dazu bei, dass das Reformationsjubiläum 2017 keine protestantische Nischenparty bleibt", betonte er. „Ihnen gelingt es in vortrefflicher Weise, Menschen zu erreichen, die noch nie oder schon lange nichts mehr von der Reformation gehört haben. Das ist aller Ehren wert.“

Musikalisch begleitet wurde der Abend von Caroline Amft (Violoncello), Anke Mengede (Querflöte) und Sabine Brambring (Klavier), die erstmalig in dieser Zusammensetzung zusammenspielten und als Trio die Wanderausstellung ausklingen ließen. Ein besonderer Dank galt am Schlusstag der Ausstellung auch noch einmal der Kulturstiftung der Sparkasse, der Mercator-Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die als regionale Sponsoren die Wanderausstellung im Martin Luther Forum Ruhr möglich gemacht hatten.

Informationen

Datum:11-10-14
Schlagworte:
Ausstellung, Gladbeck, Pfarrhaus, Martin Luther Forum Ruhr, Johannes Schilling

Pfarrhaus-Ausstellung "Leben nach Luther“ im Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck

Die Wanderausstellung "Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ macht Station im Ruhrgebiet - erweitert um Exponate und Medienstationen mit regionalen Bezügen.