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Doppelsieg beim Poetry Slam zum Reformationsjubiläum

Zoe Hagen aus Berlin und Johannes Berger aus Hannover entscheiden Dichterwettstreit für sich

Die beiden glücklichen Sieger: Zoe Hagen und Johannes Berger. (Foto: Sandrino Donnhauser)

Am Ende war es eine sehr knappe Entscheidung. Das Publikum hatte sich an diesem Abend in einem Klatschvotum für zwei Gewinner ausgesprochen: Die Berlinerin Zoe Hagen und der Musikstudent aus Hannover Johannes Berger teilten sich den Sieg des gestrigen (17.09.15) Poetry Slam zum Reformationsjubiläum.

Hochkarätig besetzte Bühne

„Ich freue mich sehr, dass wir mit dieser Veranstaltung so viele junge Leute erreicht haben. Die positive Resonanz ist überwältigend“, sagte die Geschäftsführerin der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ Astrid Mühlmann in der bis auf den letzten Platz besetzten Schaubühne Lindenfels in Leipzig. „Das Feedback dieses Abends zeigt, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind.“ 

Mehr als 300 Zuhörer waren gekommen, um sich die Wortgefechte rund um den Reformator Martin Luther anzuhören. Das hatte auch seinen Grund, denn sechs der besten Poetry Slammer Deutschlands waren in die sächsische Stadt gekommen, um gegeneinander anzutreten. Neben den beiden Gewinnern gehörten dazu der drittplatzierte Andy Strauß, NRW-Landesmeister 2011; Anke Fuchs, die Gewinnerin des ZDF-Kultur-Poetry Slams; Sulaiman Masomi, NRW Poetry Slam Landesmeister 2013 sowie Paul Weigl, der amtierende deutsche Poetry Slam Vizemeister.

„Luther bei die Fische“

Bereits der mit Martin Luther befreundete Philipp Melanchthon ließ seine Studenten ähnliche Wettstreite austragen, um sich in der Kunst der Argumentation zu üben. Und auch den wortgewandten Reformator, der mit seiner Bibelübersetzung die deutsche Sprache prägte, hätte dieser Dichterwettstreit sicherlich sehr gefreut. Denn es wurde an diesem Abend kein Blatt vor den Mund genommen.

Das Publikum beteiligte sich lautstark an den Entscheidungen. Doch im Falle des Doppelsieges konnte es keinen klaren Sieger ermitteln. (Foto: Sandrino Donnhauser)

„Manchmal hat sein Maul zu halten doch seine Vorteile. Aber nicht jetzt. Nicht nach Freital und Heidenau“, machte der 21-jährige Johannes Berger deutlich. Mit seinem Slam „Luther bei die Fische“ spannte der Jazz-Bratsche Student gekonnt und mit viel Wortwitz den Bogen von ersten amüsanten indirekten Luther-Begegnungen in der Kindheit bis hin zu den ernsten politischen Gegenwartsthemen, welche die Gesellschaft derzeit stark bewegen. 

Einen etwas anderen, aber nicht weniger erfolgreichen Weg schlug die Abiturientin Zoe Hagen ein. Sie näherte sich dem Reformator über einen sehr persönlichen und pointierten Text und ließ die Zuhörer zwischen Mitgefühl und Schmunzeln schwanken. Gerade auf diese persönliche Note komme es der deutschen U20 Poetry Slam Vizemeisterin an. 

Um sich bewusst mit den Auswirkungen der Reformation auseinanderzusetzen, hatte die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ zu einem Poetry Slam eingeladen. Es war Martin Luthers Beharrlichkeit, sein Einstehen für seine Ansichten und Werte vor dem Wormser Reichstag 1521, welche der Stärkung der Freiheit des Einzelnen den Weg wies. 


Informationen

Autor:luther2017.de Datum:18-09-15
Schlagworte:
Poetry Slam, Reformationsjubiläum, Martin Luther, Reformation, Leipzig

Bildergalerie Poetry Slam

Der Poetry Slam zum Reformations-jubiläum 2017 nahm die Folgen der Reformation zeitgemäß in den Blick.

Poetry Slam „Mach´s Maul auf!“

Der Poetry Slam zum Reformationsjubiläum 2017.