Zum Reformationsjubiläum 2017 erhält die Lutherstadt Wittenberg ein begehbares Panorama-Rundbild.
„Luther 1517“ – unter diesem Titel entwirft der Berliner Künstler Yadegar Asisi ein begehbares Panorama-Rundbild. Auf einer Fläche von 1.100 Quadratmeter widmet sich das neu entstehende Riesenrundbild den Ereignissen in Wittenberg vor 500 Jahren, als der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlichte. Das Kunstwerk soll Ende 2016 eröffnet werden.
Anziehungspunkt im Jubiläumsjahr
„Ich freue ich mich sehr auf sein Panorama, das Wittenberg zur Zeit Martin Luthers erlebbar machen wird“, erklärte die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, am Donnerstag (21.05.) in Wittenberg. „Das wird ein großer Anziehungspunkt sein im Jubiläumsjahr 2017“. Es solle auch über 2017 hinaus zur Auseinandersetzung mit Luther und der Reformation einladen, fügte die Theologin hinzu, die Schirmherrin des Panoramas ist. Zudem bilde das Projekt einen Ruheplatz für ein „entschleunigtes Schauen“. Für Asisi stehe nicht die spektakuläre Größe im Mittelpunkt, sondern der räumliche Effekt, sagte er. Als mögliche Motive seines Werkes nannte er den Anschlag der lutherischen Thesen an die Wittenberger Schlosskirche, aber auch den Bauernkrieg sowie die Hexenverbrennungen der damaligen Zeit. Jedenfalls werde es „kein Blick von oben über die Stadt“ sein. „Man wird Luther nicht nur in einer einzigen Phase seines Lebens sehen“, fügte er hinzu.
Asisi kündigte sein Gemälde als einen „Dialogbeitrag“ zum Reformationsjubiläum an. Die Arbeiten dafür stellten einen personellen und technischen Kraftakt dar, der dem Aufwand einer Filmproduktion ähnelte, betonte der Künstler. „Diese Aufgabe ist für mich eine Ehre, Verantwortung und Herausforderung zugleich: Einen Beitrag zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther zu schaffen, der Verantwortung bewusst zu sein, die diese Arbeit mit sich bringt und eine Herausforderung, meiner eigenen Vorstellung für dieses Panorama gerecht zu werden.“ Es seien aber noch mehrere gestalterische Fragen und der genaue Zeitpunkt der Fertigstellung offen.