Nach zweieinhalbjährigen Bauarbeiten wird am kommenden Freitag (8.4.16) das Lutherarchiv in Eisleben eröffnet. Das Gebäude wurde denkmalgerecht saniert und erweitert. Der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gelingt es damit, ein weiteres wichtiges Bauvorhaben rechtzeitig vor dem Reformationsjubiläum im kommenden Jahr abzuschließen. Die Lutherstadt Eisleben ist Geburts- und Sterbeort des Reformators Martin Luther (1483-1546).

Archive als aktive Orte der Erinnerung

Die Stiftung erhält im Lutherarchiv erstmals eigene Depoträume in Eisleben. Es soll die Sammlungsbestände der Stiftung sowie die Bestände aus der Turmbibliothek aus der St. Andreaskirche in Eisleben aufnehmen. Zudem wurden Räume für Veranstaltungen und Bildungsangebote geschaffen.

„Mit dem Lutherarchiv wird deutlich, dass Archive für uns keine passiven, sondern aktive Orte sind, die die Geschichte ins Bewusstsein der Gesellschaft bringen können“, erklärte Bundesbauministerin Barbara Hendricks anlässlich der Eröffnung. „Vergangenheit und Zukunft werden dadurch untrennbar miteinander verbunden. Ich freue mich sehr, dass das Bundesbauministerium dieses auch städtebaulich wichtige Vorhaben maßgeblich unterstützen konnte.“ Die Baukosten von 1,45 Millionen Euro wurden aus dem Investitionsprogramm Nationale UNESCO-Welterbestätten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit  sowie von der Stadt Eisleben übernommen. 

Die Stiftung hat das 1862 als Schule errichtete Haus in der Seminarstraße komplett entkernen und anschließend innen neu aufbauen lassen. Ab 1911 erfolgte eine Nutzung als Tischlerei und Wohnhaus. Dabei wurde die ursprüngliche Fassade aus großen Schlackesteinen integriert. Das Gebäude stand seit mehr als 20 Jahren leer und gehört seit 2005 der in Wittenberg ansässigen Stiftung.