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Singen wie Luther im Mansfelder Schloss

Am Wochenende würdigt man in Mansfeld das künstlerische Schaffen Luthers mit dem ersten Mansfelder Song- und Slamfestival. 

Blick auf die Stadt Mansfeld
Blick auf die Stadt Mansfeld (Sachsen-Anhalt) mit der St. Georg Kirche, dem Elternhaus des Reformators Martin Luther und dem Museumsneubau (Bild: Steffen Schellhorn/epd-bild)

Den meisten ist Martin Luther wohl als Reformator bekannt, der mit seinen Thesen die Reformation anstieß. Doch er war auch ein geübter Sänger und Lautenspieler. Mehr als 30 Kirchenlieder sind heute von ihm überliefert, was ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des deutschsprachigen Liedes macht. In Mansfeld, wo der Reformator aufwuchs, findet am Wochenende (19.-21. August) erstmals ein Song- und Slamfestival statt, das dem Musiker Martin Luther gewidmet ist. 

Die Wittenberger Nachtigall 

Mit Pauken und Trompeten konnte Luther selbst nicht viel anfangen. Für ihn war das ein scheußliches „Gottes-Ehr-Schreien“. Martin Luther zog ein sanftes vielstimmiges Saiteninstrument vor. Er liebte und spielte die Laute, sang selbst viel und erneuerte das Liedgut. Der Reformator schrieb Choräle, die bis heute zu den Klassikern in unserem Gesangbuch zählen. Sie sind herb, urwüchsig und kunstvoll. Viele davon dienten Johann Sebastian Bach als Basis für mehrstimmige Chorsätze und Orgelbearbeitungen, die auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Ausstrahlungskraft verloren haben. 

Eröffnet wird das erste Song- & Slamfestival am Freitagabend im Mansfelder Schloss. Den Auftakt macht Danny Dziuk, der bereits Songs für Annett Louisan, Stoppok und andere geschrieben hat. Als musikalischer Leiter von Axel Prahls Inselorchester tourt er mit dem Tatort-Star kreuz und quer durch die Republik. Auch der Songwriter Paul Bartsch kommt. Der Literaturwissenschaftler ist immer noch davon überzeugt, dass Lieder zwar nicht die Welt verändern, wohl aber die Menschen erreichen können. Räuberzivil sind die dritte Band des Eröffnungsabends und die zweite Band von Heinz Rudolf Kunze.

Am Samstag präsentieren sich beim Songfestival sechs Songpoeten, die in den kommenden Monaten unter dem Titel „Luther Lieder Tour“ gemeinsam auf Tour gehen. Dazu gehören der Rockballaden-Sänger Werther Lohse (Lift), der Chansonnier und Dichter Stephan Krawczyk, Meike Köster, die Romantikerin Judith von Hiller, die mit Vertonungen deutscher Romantiker bekannt gewordene Nadine Maria Schmidt und der Lokalmatador Jürgen Radam. Am Abend treten dann Poeten und Sänger beim Poetryslam gegeneinander an, der eine Dichterschlacht werden soll, mal gesprochen, mal gesungen, aber „immer scharfzüngig und prächtig unterhaltend“. Zum Abschluss des Festvials lädt der Liedermacher Gerhard Schöne am Sonntag zum Familienkonzert ein.   

Das Song- & Slamfestival wird vom Land Landes Sachsen-Anhalt und dem Landkreises Mansfeld-Südharz unterstützt.

Informationen

Autor:luther2017.de Datum:19-08-16
Schlagworte:
Song- und Slamfestival Mansfeld, Martin Luther,

Martin Luther: Vater der Lieder

Doktor Martinus schrieb Choräle, die bis heute zu den Klassikern in unserem Gesangbuch zählen. Sie sind herb, urwüchsig und kunstvoll.

Mansfeld

Kurz nach Martin Luthers Geburt in Eisleben siedelte die Familie von Eisleben nach Mansfeld um, dem Hauptort der Grafschaft und Zentrum des Kupferschieferbergbaus. Dort verbrachte der Reformator seine Kindheit.