2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Zum Reformationsjubiläum bieten sich eine Menge Gelegenheiten, sich ausführlich bei Ausstellungen, Tagungen, Diskussionsrunden, Lesungen und Festveranstaltungen mit den internationalen Auswirkungen der Reformation zu beschäftigen.
Die Reformation war kein ausschließlich deutsches Ereignis. Daran wurde im Jahr 2016 erinnert. Das Themenjahr stand ganz im Zeichen der Einen Welt. Natürlich liegt der Schwerpunkt der Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum dennoch in Deutschland. Von hier gingen die entscheidenden Impulse zur Reformation aus. Hier wird im Jahr 2017 das Reformationsjubiläum auch mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Eine kleine Auswahl aus den zahlreichen Veranstaltungen gibt unser Überblick:
Die Nationalen Sonderausstellungen
Im Laufe des Jahres werden drei Nationale Sonderausstellungen unter dem übergreifenden Motto „Die volle Wucht der Reformation“ unterschiedliche Aspekte der Reformationsgeschichte beleuchten. Den Anfang macht vom 12. April bis zum 5. November das Deutsche Historische Museum in Berlin mit seiner Ausstellung „Der Luthereffekt – 500 Jahre Protestantismus in der Welt“. Auf 3.000 Quadratmetern sind zahlreiche herausragende Exponate aus aller Welt zu sehen. Sie veranschaulichen die globale Vielfalt und Wirkungsgeschichte der Reformation.
Wenige Tage später, am 4. Mai, eröffnet auf der Wartburg in Eisenach die zweite Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“. Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche. Damit legte er nicht zuletzt ein Fundament für eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Die Ausstellung befasst sich mit den Leitmotiven der Reformation und auch mit den unterschiedlichen Lutherbildern aus verschiedenen Epochen der deutschen Geschichte.
Die dritte Nationale Sonderausstellung findet vom 13. Mai bis zum 5. November in Lutherstadt Wittenberg statt. Die Doppelausstellung „Luther! 95 Menschen – 95 Schätze“ stellt einerseits 95 Menschen und ihre Beziehung zu Martin Luther vor. So präsentiert sie 95 Zugänge zu Luther und stellt die Frage, was uns der Reformator heute bedeuten kann. Andererseits widmet sich die Ausstellung der Person Martin Luther selbst. Dabei soll die historische Figur aus den sie überlagernden fünf Jahrhunderten Rezeptionsgeschichte herausgelöst werden. Das wird durch die „95 Schätze“ erreicht, hochrangige Leihgaben aus dem In- und Ausland. So ist etwa Luthers private Bibel von der Veste Coburg zu sehen, archäologische Funde aus seinen Wirkungsstätten sowie sein Testament von eigener Hand aus dem Jahr 1542. Für die Ausstellungen können Tickets bereits im Vorverkauf erworben werden. Auch ein Kombiticket wird angeboten.