„Rebellion! – Das Müntzerspiel“, heißt es von Freitag bis Sonntag (27. bis 29. Mai) inmitten der historischen Mauern im thüringischen Mühlhausen. Während einer Zeitreise in die Stadtgeschichte erleben die Besucher nicht nur traditionelles Marktgeschehen und Handwerk, sondern auch Stehgreiftheater und Büchsendonner, Musik und Gaukelei, Landsknechte, Ratsherren, Pfeffersäcke und aufsässige Bauern.
Bewegte Geschichte um Thomas Müntzer
Der Rathaushof der Stadt, der Syndikatshof und der Torbogen der Ratsstraße böten nach Angaben der Stadtverwaltung eine authentische Kulisse, um in vergangene Zeiten eintauchen zu können. Neu sei in diesem Jahr auch das Freilufttheater vor der Kornmarktkirche. Hier müsse kein Zuschauer mehr stehen, um dem eindrucksvollen Spiel der professionellen Schauspieler und der rund 40 Laiendarsteller zu folgen. Am Freitag- und Samstagabend, jeweils ab 21 Uhr, lasse das Freiluft-Schaupiel „Trau, schau, wem!“ die bewegte Geschichte um Thomas Müntzer und Bauernkrieg lebendig werden.
Thomas Müntzer (1489-1525) war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger Martin Luthers. Wegen seiner radikalen Ansichten und seiner spiritualistischen Theologie distanzierte sich der Reformator zu Beginn des Bauernkrieges von ihm. Der Prediger stand für die gewaltsame Befreiung der Bauern und betätigte sich in Mühlhausen, wo er Pfarrer in der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er im Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und öffentlich hingerichtet. Mühlhausen trug von 1975 bis 1990 den offiziellen Zusatz „Thomas-Müntzer-Stadt“.